Direktor geht nach Schleswig-Holstein
Museum der Moderne Salzburg braucht neuen Chef

05.04.2022 | Stand 21.09.2023, 4:06 Uhr
Reinhard Kriechbaum

Blick Richtung Zukunft: Seit 2018 leitete Thorsten Sadowsky das Salzburger Museum der Moderne. −Foto: Reinhard Kriechbaum

Der Direktor des Museums der Moderne, Thorsten Sadowsky, übernimmt mit Oktober 2022 eine neue Aufgabe. Schon im Oktober dieses Jahres wird er wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. "Er übernimmt damit die wissenschaftliche Leitung des größten Museumsverbunds zwischen Kopenhagen und Hamburg und die Aufgabe, einen der bedeutendsten Akteure in der nordeuropäischen Museumslandschaft nachhaltig weiterzuentwickeln", heißt es in einer Presseaussendung.

Vier Jahre lang hat Thorsten Sadowsky nun das Museum der Moderne geleitet. Die auffälligste Veränderung dieser Jahre: Das Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm wurde konsequent auf Inklusion, Diversität und globalen Perspektivenwechsel ausgerichtet, sprich: Man ist mit einer ganzen Reihe von Ausstellungen weggerückt von einer ausschließlich Europa-zentrierten Sichtweise, die den Museumsbetrieb ja nach wie vor stark prägt.

"In den letzten Jahren ist es gemeinsam mit dem hochmotivierten Museumsteam gelungen, wesentliche Meilensteine auf dem Weg zu einem innovativen, erlebnisreichen, offenen und vermittlungsstarken ‚Kunstmuseum für alle‘ zu setzen", sagt Thorsten Sadowsky rückschauend auf die eigene Arbeit. "Dieser spannende Transformationsprozess, der auch die Digitalisierung einbezieht, ist die aktuelle und künftige Herausforderung". Mit Anfang September 2018 hatte Sadowsky die Leitung des Museums der Moderne übernommen. "Ich verstehe das Museum als ein offenes diskursives Forum, das seine Legitimation aus einer kritischen Verortung der Gegenwart bezieht und die drängenden Fragen der Zeit aufgreift", sagte er damals. Indem der Blick auch auf das Kunstschaffen anderer Kontinente gerichtet wurde, ist das in den Jahren seither durchaus eingelöst worden. Werkschauen von Yinka Shonibare, Sigalit Landau und Fiona Tan seien nur als Beispiele genannt.

Unter Sadowskys Leitung wurden Leitung wurden umfangreiche Sanierungs- und Baumaßnahmen einschließlich eines neuen Wegeleitsystems an den beiden Museumsstandorten umgesetzt. Am Wochenende hatte man offiziell ins Rupertinum refreshed, der Wiedereröffnung des im vergangenen Halbjahr umgebauten und nun barrierefreien Gebäudes, geladen.

Was für einem Museums-Konglomerat wird der jetzt 61jährige Thorsten Sadowsky an seinem neuen Wirkungsort vorstehen? Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf umfasst Sammlungen ganz unterschiedlicher Art. Auf der Museumsinsel Schloss Gottorf selbst gibt es unter anderem ein Archäologiemuseum, eine Sammlung für Kunst- und Kulturgeschichte der Region und einen Barockgarten. In der Nähe gibt es ein Wikingermuseum. Zum Portfolie gehört ein Freilichtmuseum in der Nähe von Kiel, ein Eisenkunstguss-Museum und das Kloster Cismar, eine frühgotische Abtei. Das Jüdische Museum in Rendsburg ist in der ältesten Synagoge von Schleswig-Holstein untergebracht.

Thorsten Sadowsky, geboren in Westfalen, ist nicht das erste Mal in Deutschlands Norden tätig. In Schleswig-Holstein wirkte er von 2008 bis 2013 als Gründungsdirektor des mehrfach ausgezeichneten Museums Kunst der Westküste in Alkersum auf der Nordseeinsel Föhr. Vor seiner Berufung nach Salzburg leitete Sadowsky das Kirchner Museum in Davos.

Reinhard Kriechbaum

www.museumdermoderne.at