Mit zehn bunten Graffiti haben die Jugendlichen der Klasse 8cm der örtlichen Mittelschule die zwei Bushäuschen am Schulzentrum im Rahmen eines Kunstprojekts verschönert. Bei der improvisierten Einweihungsfeier freute sich Bürgermeister Wolfgang Beißmann über "die Kreativität der Jugendlichen".
Sahen die 17 Achtklässler bisher aus ihrem Klassenzimmer durchs Fenster hinaus, fiel ihr Blick stets auf zwei unansehnliche Unterstände. Da in Corona-Zeiten der reguläre Kunstunterricht ausfiel, entstand Stück für Stück die Projektidee, die Wände der garagenähnlichen Bushäuschen umzugestalten. Als die Klasse dafür grünes Licht bekam, zog sie mit Spraydosen ausgerüstet los, und zwar wie zuletzt im Unterricht in zwei Gruppen unterteilt. Zehn Tage lang wurde diskutiert, geplant und gesprüht. Dann war alles fertig.
Zu den gewählten Motiven zählen Planeten im Universum. "Das ist einmal etwas anderes", findet einer der jungen Sprayer, Andrit Aliu (14). Zweimal griffen die Nachwuchskünstler das Thema Müll im Meer auf. "Das haben wir vorher im Unterricht durchgenommen", erklärt Klassenkameradin Zeinab Mohammad (15). Sie selbst zauberte einen Tintenfisch an eine der Wände. Oder an einer Außenwand steht jetzt auf Englisch zu lesen: "There is no Planet B" (Wir haben keine zweite Erde). Zu guter Letzt verewigten sich die Achtklässler auf einer der zwei Rückwände wie echte Künstler mit je einer Signatur.
Das Lob folgte prompt. "Die Bilder sind mit Liebe gemacht", befand Rathauschef Wolfgang Beißmann. Angesichts von Schmierereien in der Vergangenheit an selber Stelle fügte er an: "Hoffentlich bleibt das so bestehen." Ebenso bittet Schulleiter Rainer Lehner inständig, "dass die Schülerarbeit respektiert und nicht verunstaltet wird". Initiiert hatten das Projekt Klassenleiterin Elena Dillinger und Kunstlehrer Fabian Edenharder. "Die Schüler waren bei der Gestaltung der Graffiti frei", betonen die beiden Pädagogen. Das nötige Material sponserte zur Freude aller die Stadt.
− has
