Zwischen den Stollen der triefenden Fußballschuhe klebt das matschige Erdreich, den Hals hinablaufende Regentropfen verschmelzen mit Schweißperlen. Wieder ist ein Training vorbei. Daniel Klein zieht die Handschuhe aus, ist mit seiner Leistung als Jugendtorwart des SV Pankofen zufrieden. Zehn Jahre später sind die Zeiten, in denen er seinem Vater Christian als Torhüter nacheifert, längst vorbei. Die Fußballschuhe hat der heute 25-Jährige noch vor dem ersten Spiel in der Herrenmannschaft an den Nagel gehängt, das Trikot mit einer Kochjacke getauscht. Wer seine Kochkünste schmecken will, muss nach Sachsen reisen.
In Leipzig leitet er die Küche des Restaurants Syndeo des im September vergangenen Jahres eröffneten Vier-Sterne-Hotels Innside by Melia. Sein Team besteht aus insgesamt zwölf Köchen, Auszubildenden und weiteren Mitarbeitern. Er arbeitet Konzepte aus, erstellt die Speisekarte, plant Wareneinkauf und teilt das Personal ein. "Bis hin zur Qualitätsüberprüfung sind das jede Menge Aufgaben", erzählt er. Da bleibt keine Zeit mehr, um selbst zu kochen.
2009 war das anders: Klein hatte seine Lehre im Deggendorfer Gasthof Höttl begonnen und wechselte nach einem Jahr ins Restaurant Dolce Sosta nach Plattling. Nach der Ausbildung verschlug es ihn ins Kempinski Hotel Airport München. 2014 entdeckte er die sächsichse Stadt für sich. "Sie ist kleiner als München, urban. Irgendwie wie Berlin, nur schöner", schwärmt der Koch von Leipzig. Sein einstiges Ziel war, mit spätestens 35 Jahren Küchenchef zu sein. "Da bin ich jetzt ein paar Jahre früher dran", sagt der 25-Jährige.
− chh
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