PNP-Spendenaktion
Mit dem Eselskarren zum Wasserholen

28.11.2021 | Stand 12.10.2023, 10:16 Uhr

Mühsamer Weg, um an Wasser zu kommen: Asha (4) und ihre Mutter Ugasa (37) sind mit dem Eselskarren unterwegs zum öffentlichen Brunnen. Elf 20-Liter-Kanister passen auf den Wagen. Das meiste Wasser benötigt die Frau für ihre von der Dürre geschwächte Viehherde. −Foto: Fischl

Einfach nur den Wasserhahn aufdrehen – davon träumt Ugasa Muhamed (37).

Mit einem eigenen Wasseranschluss wäre das Leben der fünffachen Mutter und ihrer Kinder um einiges leichter. Doch den kann sich die Viehhirtin nicht leisten. Und so macht sich die Frau fast jeden Tag von ihrer Hütte aus auf zum öffentlichen Brunnen in der Siedlung Shantaabaq. Seit 2020 gibt es dort ein solarbetriebenes Bohrloch, finanziert von Unicef.

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Elf Kanister passen auf ihren Eselskarren, erzählt die 37-Jährige. 20 Liter fasst einer der gelben Plastikbehälter. Das Wasser muss für den Haushalt einer sechsköpfigen Familie und die Herde reichen. Mindestens fünf Kanister benötigt sie jeden Tag allein nur für ihre Tiere. "Die natürlichen Tränken sind leer, das Vieh findet nichts mehr zum Fressen. Die Tiere sind so geschwächt", sagt Ugasa Muhamed. "Wir haben schon so viele verloren." Mit jedem Tier, das stirbt, spitzt sich die Lage der Familie weiter zu. Besondere Pflege erhält der Esel, denn ohne ihn müsste sie zu Fuß das Wasser heimschleppen.

"Das Essen reicht gerade noch so"

Das Thermometer zeigt an diesem Tag an die 40 Grad. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel. Schatten spendende Bäume sind weit und breit nicht zu sehen, die meisten Pflanzen längst kahl gefressen oder verdorrt. An wenigen Bäumen hängen in den oberen Zweigen noch Blätter. Die sind so bitter, dass nur Ziegen sie anknabbern.

Auch Ugasa und ihrer vierjährigen Tochter Asha, die auf dem Eselskarren sitzt, macht die Dürre schwer zu schaffen. "Das Essen reicht gerade noch so", sagt Ugasa. Sie habe Angst, ihre Familie bald nicht mehr satt zu bekommen. Nur eines ihrer älteren Kinder besucht zurzeit die Schule, sagt Ugasa. Alle anderen müssten sich um die Tiere kümmern. Ob sie die kleine Asha eines Tages in die Schule schicken können wird? "Ich möchte schon ", sagt Ugasa wenig überzeugt. "Aber das Leben ist gerade sehr schwierig."