Plattling
Michaela Schabel: Von der Realschuldirektorin zur Kulturbloggerin

12.02.2019 | Stand 25.10.2023, 11:36 Uhr

Sie ist bereits zum zweiten Mal dabei: Als Bloggerin und freischaffende Kulturjournalistin ist Michaela Schabel derzeit auf der Berlinale und sieht täglich mehrere Filme, über die sie in ihrem Blog berichtet. −Foto: Privat

In den Ruhestand gehen und danach etwas machen, was einen wirklich interessiert. Davon träumen viele. Michaela Schabel hat sich diesen Traum erfüllt. 12 Jahre lang war sie Direktorin der Plattlinger Realschule. Im Juli 2017 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. Seitdem arbeitet die 65-Jährige als freie Kulturjournalistin und schreibt inzwischen seit etwa einem Jahr einen Kulturblog im Internet. Der Titel: "Kultur macht glücklich".

Kunst- und kulturbegeistert war Schabel schon immer, die Idee einen Blog zu schreiben, hat sie aber erst vergangenes Jahr entwickelt. "Ich war im Urlaub in Havanna, ein lang gehegter Traum von mir. Auf dieser Reise ist mir plötzlich das Konzept eingefallen", erzählt Schabel. Da es sehr schwierig sei in Berlin, wo sie zeitweise lebt und eine Wohnung hat, eine journalistische Karriere zu starten, sei ihr das Medium des Blogs als passend erschienen. "Mit einem Blog erreicht man sehr viele Leser und das langfristig. Inzwischen ist es ein angesehener Berufsstand." Die 65-Jährige schreibt über Veranstaltungen im Kunst- und Kulturbereich. Sie besucht die Oper, das Theater oder Konzerte. Dann berichtet sie in ihren Beiträgen über das Erlebte.

Natürlich möchte Michaela Schabel sich nicht nur selbst eine Freude machen, sondern den Lesern ihres Blogs einen Wissensvorsprung verschaffen, der ihnen die Auswahl der Veranstaltungen erleichtern soll. "Ich will nicht sagen, dass ist schlecht und das ist gut. Ich möchte möglichst anschaulich vermitteln, was der Besucher bei den Aufführungen zu sehen und zu hören bekommt. Nach dem Lesen meiner Beiträge kann jeder entscheiden, ob er ein Stück gerne sehen möchte oder lieber nicht." Die Hauptbotschaft, die sie mit ihren Beiträgen vermitteln möchte ist "die Dankbarkeit vor dem Leben". "Es gibt derzeit viele Probleme in diesem Land, aber das Leben bietet so viel Schönes. Das möchte ich zeigen."

Seit letzter Woche ist die Bloggerin nun auf der Berlinale unterwegs. Auf dem internationalen Filmfestival, das 1951 zum ersten Mal in Westberlin stattfand, werden in knapp zehn Tagen rund 400 Filme in verschiedenen Sektionen vorgestellt. Das Herzstück der Veranstaltung bildet ein Wettbewerb, bei dem eine namhafte Jury, dieses Jahr angeführt von der französischen Schauspielerin Juliette Binoche, einen Gewinnerfilm auswählt. Michaela Schabel, stürzt sich bereits zum zweiten Mal in den Filmmarathon.

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