Nach Sondersitzung
Merkel rechtfertigt Astrazeneca-Regel - Spahn-Appell an Ü60-Jährige

30.03.2021 | Stand 20.09.2023, 6:42 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht auf der Pressekonferenz über die weitere Verwendung des Impfstoffs von Astrazeneca. −Foto: Markus Schreiber/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die neuen Altersbeschränkungen für das Präparat von Astrazeneca mit Blick auf das Vertrauen in die Corona-Impfungen gerechtfertigt.

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"Vertrauen entsteht aus dem Wissen, dass jedem Verdacht, jedem Einzelfall nachgegangen wird", sagte Merkel am Dienstagabend in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Auch nach einer entsprechenden Einschätzung der Ständigen Impfkommission seien die Meldungen über Auffälligkeiten sehr selten, aber nicht zu ignorieren.



Dass verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stünden, sei ein großes Glück, sagte Merkel. Bund, Länder und Kommunen wollten nun gemeinsam nötige Änderungen bei den Planungen der weiteren Impfkampagne auch mit der stärkeren Einbeziehung der Praxen klären. Mit immer größeren Lieferungen könne man Schritt für Schritt die Pandemie überwinden.

Spahn ruft Ü60-Jährige zur Impfung auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief Menschen über 60 Jahre nach den neuen Astrazeneca-Beschlüssen zur Impfung auf. Sie könnten jetzt schneller geimpft werden, sagte Spahn. "Insofern kann ich alle über 60-Jährigen tatsächlich ausdrücklich nur bitten, dieses Impfangebot auch wahrzunehmen". Sie könnten auch Vorbild sein, fügte er hinzu. Der Impfstoff sei sehr wirksam, gerade auch bei den Älteren.

Der Impfstoff von Astrazeneca soll ab diesem Mittwoch in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre eingesetzt werden. Unter 60-Jährige sollen sich "nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung" weiterhin damit impfen lassen können, wie aus einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hervorgeht. Zuvor hatte die Ständige Impfkommission eine entsprechende Altersbeschränkung empfohlen. Hintergrund sind Auffälligkeiten mit Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen nach Impfungen vor allem bei jüngeren Frauen.

− dpa