Ein Abenteuer. Die Nibelungen brechen auf in eine neue Welt. "Ja, es gleicht einem Männerausflug", beschreibt Martin Schönberger die Überfahrt nach Island. Diese Stimmung will der 37-Jährige dem Publikum des Historienspiels "Die Nibelungen" vermitteln, bevor König Gunther die Reise ins Ungewisse antritt. Die Melodien dafür hat Schönberger in der 244 Seiten starken Partitur aufgeschrieben. Ein elfköpfiges Projektorchester spielt live zur Aufführung. Von einer "musikalischen Begleitung" zu schreiben, wäre in diesem Fall maßlos untertrieben.
Die Zahl der Instrumentalisten sinkt im Vergleich zum Orchestereinsatz beim Historienspiel 2014, doch insgesamt wird das Publikum mehr Musik auf die Ohren bekommen, "einen richtig fetten Sound". Die Verantwortung dafür trägt Schönberger. In den ersten Gesprächen mit Regisseur Andreas Wiedermann sei schnell klar geworden, die Musik soll stärker zur Dramaturgie beitragen, das Stück weiterentwickeln. "Eine riesige Herausforderung", sagt Schönberger in seinem Tonstudio in Hettenkofen.
Um diese Ansprüche zu erfüllen, ertönt auch während der Dialoge Musik. "Akustische Bögen tragen von Szene zu Szene", erklärt er. Der in die Partitur blickende Laie erkennt nur Punkte und Striche, verteilt auf fünf Zeilen. Schönberger sieht darin, wie das Zusammenspiel einzelne Szenen gestaltet, zum Beispiel die aufregende Überfahrt nach Island. Schönbergers Ziel lautet: "Die Leute auf der Tribüne sollen denken, sie tauchen ein in eine andere Welt. Das macht nämlich Theater aus."
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