Pfarrkirchen
Letzte Ruhe unter Bäumen: Stadt will neue Bestattungsformen anbieten

28.02.2018 | Stand 21.09.2023, 0:02 Uhr

Die Bestattungskultur verändert sich. Darauf will die Stadt reagieren. Auf dem neuen Friedhof am Gartlberg sollen Verstorbene auch unter Bäumen ihre letzte Ruhe finden können. −Foto: Döbber

Im Grünen die letzte Ruhe finden, unter einem Baum oder auf einer Wiese? Das ist vielerorts schon gang und gäbe. Nicht aber in der Kreisstadt. Auf 19 Seiten regelt die Friedhofssatzung der Stadt, wie Verstorbene in Pfarrkirchen bestattet werden dürfen – von der Mindesthöhe des Grabsteins (1,6 Meter) bis hin zur Schriftart der Gravur auf den Urnengräbern ("Oratorium"). Moderne Formen der Totenruhe wie Baumbestattungen kommen darin nicht vor. Sie sind untersagt. Das könnte sich jetzt ändern.

"Die Bedürfnisse bei der Bestattung haben sich verändert", sagt Bürgermeister Wolfgang Beißmann. "Und wir müssen jetzt darauf reagieren." Die Stadt hat in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses Ideen zu neuen Bestattungsformen präsentiert. Entstehen sollen zum Beispiel so genannte Urnen-Rasengräber. Bei dieser "günstigen Alternative" werden die Urnen in eine Rasenfläche eingelassen und mit einer Grabplatte abgedeckt. Der Vorteil: Für Angehörige entsteht keinerlei Pflege- oder Wartungsaufwand. Das schlägt sich auch im Preis nieder. Die Grabplatzgebühr für ein Urnen-Rasengrab würde bei rund 300 Euro für zwölf Jahre liegen.

Ähnlich günstig und als Alternative zur letzten Ruhe in der anonymen Urnengruft gedacht sind Baumbestattungen. Auf dem neuen Friedhof könnten diese auf einer bestehenden Freifläche mit sechs Bäumen im Eingangsbereich angeboten werden. Geplant sind insgesamt 55 Urnenplätze im Abstand von jeweils rund eineinhalb Metern vom Stamm, die nur von Rasen bedeckt und dadurch anonym sind.

− cd

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 1. März, in der Passauer Neue Presse, Lokalteil Pfarrkirchen