Burgkirchen/Alz
Landesgrenzstein genau 300 Jahre alt

Ausflugstipp: Einer der schönsten Wappensteine von ganz Bayern steht in der Nähe von Burgkirchen/Alz

05.07.2021 | Stand 21.09.2023, 6:25 Uhr

Die Geschichte und Bedeutung dieses außerordentlich schönen Grenzsteins ist Heimatpfleger Alois Remmelberger genau bekannt. −Foto: privat

Einen 300 Jahre alten Landesgrenzstein zwischen dem Erzstift Salzburg und dem Kurfürstentum Bayern unterhalb des Weilers Plattenberg schlägt Alois Remmelberger, Ortsheimatpfleger von Burgkirchen/Alz und Dorfen, heimatverbundenen Bürgern als Ausflugsziel vor. Die Geschichte dieses besonderen Grenzsteins hat Alois Remmelberger zusammen mit seinem Bruder Georg Remmelberger erforscht und 1985 in der heimatkundlichen Schriftenreihe "Oettinger Land" veröffentlicht.

Einen Auszug daraus darf die Heimatzeitung mit freundlicher Genehmigung ihren Lesern zur Kenntnis bringen: Am 11. März 1719 wurde in Tittmoning ein Vertrag zwischen dem Kurfürstentum Bayern und dem Erzstift Salzburg bezüglich des Innviertels geschlossen, in dem die Setzung von 22 Parallelsteinen entlang der Salzach geregelt wurde. 1721 wurde dann unterhalb von Plattenberg der letzte Parallelstein mit der Nummer 22 gesetzt. Er legte nach Osten hin die "nasse" Grenze (Flussmitte) zwischen Bayern und Salzburg fest und markierte die nördliche Grenze des Erzstiftes gegen das Kurfürstentum bei Plattenberg genau.

Der über 1,80 Meter hohe Hauptgrenzstein besteht aus weißem Marmor. Als Wappenstein zählt er heute nach Remmelbergers Meinung zu den schönsten in ganz Bayern. Der Heimatpfleger begründet seine Auffassung folgendermaßen: "Als Wappenstein stellt dieses Exemplar den einzig völlig erhaltenen dieser Art im Landkreis Altötting und sicherlich einen der schönsten von ganz Bayern dar. Er steht bei Flusskilometer 21,4 im Wald von Familie Hundsberger, Wechselberg, Gemarkung Raitenhaslach."

Im Sommer 2001 wurde auf Anregung des damaligen Dorfner Heimatpflegers Andreas Remmelberger († 2006) vom Bauhofmitarbeiter Gottfried Deser eine Hinweistafel an der Salzach aufgestellt, damit Geschichtsinteressierte und Wanderer den historischen Grenzstein leichter finden. Von der Tafel bis zum Grenzstein sind es 50 Meter.

− red