Seine Akademie war und ist das Leben
Künstler Josef Schneck wird heute 70 Jahre alt

09.11.2017 | Stand 09.11.2017, 6:00 Uhr

Josef Schneck in seinem Atelier mit dem Bild "Dreisessel" auf der Staffelei. − Foto: Rabenstein

Der Holzofen bullert und verbreitet wohlige Wärme. Wer heute im Atelier bei Bildhauer und Maler Josef Schneck im Bayerischen Wald anklopft, wird nicht glauben, dass der Künstler 70 Jahre alt wird. Der Geist ist hellwach, Schaffenskraft und Ideenreichtum sprudeln. Die vielen unterschiedlichen farbkräftigen Werke in dem Atelier zeugen davon: Hier arbeitet ein Künstler, dem das Herz den Pinsel oder den Stift führt. Gefühlsintensiv und vielleicht gerade deshalb auch kritisch ist sein Blick auf die Welt. Der Weg als Künstler ist Josef nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden; er ergriff zunächst den väterlichen Beruf als Bäcker, wurde dann Glaspresser – und wusste doch schon als Jugendlicher, dass Zeichnen seine Berufung ist. Später ist die Bildhauerei dazugekommen. Alles hat er sich selbst beigebracht. Noch heute ist er überzeugt: "Kunst machen kann man nicht lernen, nur die Techniken. Aber die Gefühle, das, was man sagen will, das muss aus dem Innersten kommen." Deshalb gab er Mitte der 1980er Jahre seinen Brotberuf auf und wurde selbstständiger Künstler. Heute macht er "Kunst, die aus dem Leben kommt".

Am Anfang stand der Bayerische Wald als Motiv: Schönheit, Idylle, aber auch die Tiefe des Waldinneren. Die großformatigen Ölbilder auf Leinwand und die Aquarelle hängen auch heute noch im Atelier in Riedlhütte. Sie sind ein Teil seiner Geschichte als Maler. Wer den Künstler und seine Entwicklung erlebt hat, kann nur staunen. Josef Schneck ist Autodidakt, hat sich durch Fernkurse weitergebildet und versteht sich als ein stets Lernender. "Meine Akademie war das Leben."

Mehr zum Thema lesen Sie am 9. November in der Passauer Neuen Presse.