Bad Reichenhall
Kritische Worte zum Abschied

19.07.2019 | Stand 19.09.2023, 22:12 Uhr

Die Tage am Schreibtisch sind gezählt: Zum 1. August wird Schulleiter Dr. Reinhard Bochter sein Büro im Karlsgymnasium für seinen Nachfolger Rainer Dieckmann räumen. −Foto: Mareike Klappenbach

Das bisschen verbleibende Zeit bis zu den Sommerferien vergeht wie im Flug. Die Vorfreude auf sechs freie Wochen und der abfallende Notendruck lassen die Stimmung in den Klassenzimmern spürbar aufleben. Während die rund 1000 Schüler des Karlsgymnasiums dem letzten Schultag entgegenfiebern, ist für Dr. Reinhard Bochter der Gedanke an den 26. Juli ein ganz besonderer. Zum letzten Mal in seiner beruflichen Laufbahn wird er dann als Rektor die Zeugnisübergabe miterleben. Der 65-Jährige verabschiedet sich zum 1. August in den Ruhestand.

Insgesamt 16 Jahre lang war der gebürtige Teisendorfer Leiter des Gymnasiums. Bochter übernahm den Stuhl seines Vorgängers, nachdem er bereits drei Jahre lang beim Chiemgau-Gymnasium in Traunstein als Konrektor Erfahrungen gesammelt hatte. Zufrieden kann er nun das Büro für seinen Nachfolger und langjährigen Stellvertreter Rainer Dieckmann räumen. Das Karlsgymnasium steht gut da, genießt einen prima Ruf über die Landkreisgrenzen hinaus. Und: "Wir sind auch bis hin zum Innbogen das größte Gymnasium der Region." Die Schülerzahlen steigen stetig, für das nächste Schuljahr werden wieder fünf fünfte Klassen mit der Unterstufe starten.

Aber auch wenn das Ehepaar Bochter daheim in Teisendorf schon Reiseführer für einen Urlaub in Patagonien für die Zeit nach dem Karlsgymnasium im Schrank stehen hat – so ganz loslassen kann der scheidende Oberstudiendirektor nicht. Kritische Worte klingen durch beim Abschlussbesuch in seinem Büro. Völlig anders als heute präsentierte sich das Karlsgymnasium bei Bochters Amtsantritt im August 2003. "Der Zustand der Schule war damals alles andere als erfreulich." Das Schulgebäude seit Jahrzehnten nicht saniert, die Villa dümpelte im Dornröschenschlaf vor sich hin und "war völlig marode". Im naturwissenschaftlichen Trakt war seit 1964 nichts passiert, die Sporthalle seit den 1960er-Jahren überfällig. Ein Großteil seiner Amtszeit war damit begleitet von aufwendiger Sanierung. Vor drei Jahren erst fuhren die letzten Handwerker vom Hof, die Schule zeigt sich zumindest von außen in modernem Gewand. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail. "Es gab keinen Gesamtplan für die Sanierung, darunter leiden wir schon seit Abschluss der Arbeiten", kritisiert Bochter.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Ausgabe des Reichenhaller Tagblatts/Freilassinger Anzeigers vom 19. Juli.