Hauzenberg
"Krieg in Ukraine macht uns fassungslos"

Pfarrer und Pfarrverband laden ein zum Friedensgebet am Montag in der Hauzenberger Kirche

25.02.2022 | Stand 21.09.2023, 0:00 Uhr

Die Teilnehmer des Friedensgebets am Montag um 19 Uhr werden in der Hauzenberger Kirche dieses Glasfenster vor Augen haben: Es zeigt die Friedensflamme des Heiligen Geistes −Foto: Ursula Schmidt

Seit sieben Jahren treffen sich jeden Montagabend um 19 Uhr Gläubige aus der Region zum Friedensgebet in einer der Kirchen im Pfarrverband Hauzenberg. Am kommenden Rosenmontag wollte man mit dem Friedensgebet wegen des Faschings pausieren. Aber seit Donnerstagmorgen sind mit dem Überfall auf die Ukraine bei den meisten alle Faschingsgedanken verflogen. Friedensgebete sind dringlicher denn je.

Dekan und Pfarrer Alfons Eiber sowie der gesamte Pfarrverband Hauzenberg laden deshalb am kommenden Montag um 19 Uhr alle aus der Region in die Hauzenberger Pfarrkirche ein, um für den Frieden zu beten.

Friedensgebet seit sieben Jahren jeden Montag

"Der Krieg in der Ukraine hat uns alle erschüttert und geradezu fassungslos gemacht", suchte Pfarrer Eiber gestern im Gespräch mit der PNP nach Worten. "Noch nie war der Friede auch bei uns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs so bedroht wie derzeit." Not lehre Solidarität, sagt er. Und das drücke sich auch im Gebet aus, "was jetzt umso wichtiger und drängender ist".

Das wöchentliche Friedensgebet jeweils an den Montagen im Pfarrverband geht auf die Initiative des Pfarrers zurück. Anlässe gewesen waren für ihn der Syrienkonflikt und die Auseinandersetzungen damals schon in der Ostukraine. Eiber pflegt seit langem enge Verbindungen nach Syrien. Er habe das Land bereits acht Mal bereist und viele Freunde dort, berichtet er. Entsprechend haben ihn die Gewalt und das Leid erschüttert, das die Menschen dort seit sieben Jahren erleiden müssen.

So hatte er zum ersten Mal am 12. Januar 2015 zum Friedensgebet eingeladen. "Wir ziehen dabei seit sieben Jahren an den Montagen durch die Kirchen unseres Pfarrverbands", berichte er. Bis vor Corona war auch das Seniorenheim Station gewesen. Alle sechs bis acht Wochen werde jeweils in einer Kirche um eins der wichtigsten Anliegen gebetet – "um Frieden weltweit". Eine kleine Schar von Betern und Beterinnen trifft sich seitdem regelmäßig. "Die Zahl schwankt zwischen 3 und 20", so Eiber. Seit der Pandemie werde auch für alle Betroffenen der Coronakrise gebetet. "Und betroffen sind wir ja alle in irgendeiner Weise", sagt der Pfarrer. Zudem sei durch diese Pandemiekrise und durch die damit ausgelösten Demonstrationen auch der innere Frieden im Land bedroht.

Krieg in Syrien war Anlass für Initiative gewesen

Es gebe immer Anlass, für den Frieden zu beten, sagt der Pfarrer. Aber einen Krieg in Europa wie jetzt habe er sich auch nicht mehr vorstellen können.

Am Rosenmontag wird das wöchentliche Gebet heuer also nicht pausieren. In der Kirche in Hauzenberg wolle man um 19 Uhr auf diese Weise bei den leidenden Menschen in der Ukraine sein, "aber auch bei den russischen Menschen, die sich trauen in ihrem Land gegen den Angriffskrieg Putins zu protestieren, ergänzt Pfarrer Eiber.