Wegscheid
Krankenhaus Wegscheid ist unverzichtbar für die Region

22.10.2020 | Stand 21.09.2023, 4:04 Uhr

Das Krankenhaus Wegscheid ist unverzichtbar für die Region. Davon sind die Kreiskliniken-Geschäftsführer Josef Mader (v.l.) und Klaus Seitzinger, ärztlicher Direktor Dr. Willibald Prügl, Landrat Raimund Kneidinger, Verwaltungsleiter Florian Pletz und der Wegscheider Bürgermeister Lothar Venus überzeugt. −Foto: Lubitzki

Landrat Raimund Kneidinger und Bürgermeister Lothar Venus haben sich bei einem Besuch im Krankenhaus Wegscheid mit dem ärztlichen Direktor Dr. Willibald Prügl, Klinik-Verwaltungsleiter Florian Pletz sowie den Geschäftsführern der Landkreiskliniken, Josef Mader und Klaus Seitzinger, über die Entwicklung des Standorts ausgetauscht.

Wie die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen in einer Presseerklärung mitteilten, legten die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen an die medizinische Qualität vor allem kleineren Häusern wie dem Wegscheider viele Steine in den Weg. Ganz aktuell werde dies an der Festlegung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu den hüftgelenksnahen Femurfrakturen – also bei Oberschenkelhalsbrüchen – deutlich. Die Neuregelung werde wieder zu Einschränkungen führen für das Krankenhaus in Wegscheid.

Geschäftsführer Josef Mader bezeichnete diesen Weg der Gesundheitspolitik als "gezieltes Sterben der kleineren Häuser auf Raten". In bestimmten Gebieten in Deutschland wie in den Großstädten mag es zu viele Krankenhäuser geben, ergänzte sein Kollege Klaus Seitzinger, aber dies sei nicht überall so.

Im nördlichen Landkreis Passau sei das Krankenhaus Wegscheid ein "Sicherstellungshaus" für die Grund- und Regelversorgung der Bürger, sagte Verwaltungsleiter Florian Pletz. Das heißt: Die Klinik sei für die flächendeckende Erreichbarkeit einer Notfallversorgung innerhalb von 30 Minuten Pkw-Fahrzeit unverzichtbar.

Auch Landrat Raimund Kneidinger und Bürgermeister Lothar Venus stehen entschlossen hinter dem Krankenhaus-Standort. Der Landrat, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, betonte die Wichtigkeit einer "guten medizinischen Versorgung in der Region". Dazu zähle er sowohl die drei Kreiskrankenhäuser Rotthalmünster, Vilshofen und Wegscheid, als auch das Klinikum Passau. "Es gibt große Interessen, in der Region medizinisch weiterzukommen, dies geht nur gemeinsam", betonte der Landrat mit Hinweis auf die laufenden Gespräche zum Medizincampus Passau.

Der Bürgermeister lobte die zwei wesentlichen Standortfaktoren des Krankenhauses Wegscheid. Zum einen die stationäre Psychosomatik in Kombination mit der psychosomatischen Tagesklinik in Passau und zum anderen die breit aufgestellte Chirurgie und Innere Medizin – die vor allem seit der Schließung des Krankenhauses Waldkirchen wichtig sei. "Es hat schon einen ganz besonderen Vorteil, wenn man ein Krankenhaus in der Nähe hat", stellte Venus fest.

Die Bedeutung der einzelnen Kliniken im Flächenlandkreis Passau konnte Geschäftsführer Josef Mader mit einem Blick auf die jährlich steigenden Patientenzahlen nur bestätigen: 2019 wurden beispielsweise über 3600 Patienten behandelt am Krankenhaus Wegscheid, zu dem auch die Psychosomatische Klinik Südostbayern zählt. Dementsprechend sei das Haus für die Region "unentbehrlich".

Außerdem leiste das Krankenhaus – ebenso wie die beiden anderen Landkreiskliniken in Vilshofen und Rotthalmünster – weit mehr als nur die medizinische Grund- und Regelversorgung, betonte Mader: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken, unsere Standorte sind hoch spezialisiert". Dazu zählte er mit der Psychosomatik, Akutgeriatrie, Urologie, dem Endoprothetikzentrum Passau-Land nur einige der Schwerpunkte auf.

Beim abschließenden Rundgang durch die Stationen und Funktionsbereiche informierte Klaus Seitzinger die Gäste über anstehende Investitionen. Demnächst sollen die Zufahrt für die Rettungswagen neu überdacht, die Aufzüge generalsaniert sowie die Lichtrufanlage komplett erneuert werden.

− red