Halt verloren
Kletterin bricht sich in Karlstein bei Fünf-Meter-Sturz beide Beine

24-Jährige verliert beim Umgreifen den Halt und fällt fünf Meter tief ins Seil

31.08.2022 | Stand 21.09.2023, 23:49 Uhr

Die Rettungskräfte versorgen die abgestürzte Frau an der Unfallstelle, sie wird danach mit dem Helikopter ins Traunsteiner Krankenhaus geflogen. −Foto: BRK

Ein schwerer Unfall hat sich am Dienstagabend gegen 19 Uhr im Karlsteiner Klettergarten am Kugelbachbauern (Landkreis Berchtesgadener Land) ereignet, wie der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) berichtet.



Eine 24-Jährige war demnach in der Route Miraculix (Schwierigkeitsgrad 7+ bis 8-) im Vorstieg nach der zweiten Zwischensicherung unterwegs und wollte aufgrund eines lockeren Griffs umgreifen. Sie verlor den Halt und stürzte geschätzte vier bis fünf Meter tief ins Seil, wobei sie so unglücklich aufschlug, dass sie sich beide Beine brach.

Ihr einheimischer Seilpartner und eine weitere Seilschaft aus Salzburg leisteten der jungen Frau am Wandfuß sofort Erste Hilfe und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die die Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing und den Traunsteiner Rettungshubschrauber "Christoph 14" losschickte.

Retter arbeiten am Hang unter beengten Verhältnissen

Die Ersthelfer wiesen die Rettungskräfte vom Kugelbachweg aus ein und führten sie zur Einsatzstelle, wo Notarzt und Bergretter die Verletzte unter beengten Platzverhältnissen am Hang medizinisch versorgten, in den Luftrettungssack umlagerten und dann gemeinsam mit der Rad-Trage aus dem Wald auf die angrenzende Wiese transportierten.

Die Helikopter-Besatzung konnte im dichten Wald den Notarzt nicht mit der Winde absetzen, landete zunächst am nahen Kugelbachbauern und setzte dann auf eine ebene Fläche am Waldrand um, um den Transportweg der Fußmannschaft zu verkürzen.

Der Helikopter flog die 24-Jährige laut BRK dann gegen 19.45 Uhr weiter zum Traunsteiner Krankenhaus. Die Bergwacht unterstützte die Reichenhaller Polizei danach noch bei der Unfallaufnahme, wobei sieben Bergretter aus Bad Reichenhall und Freilassing gute zwei Stunden im Einsatz waren.

− red