Altenmarkt
Kitzbüheler Gondel als skiverrückte Garten-Deko

30.06.2019 | Stand 21.09.2023, 22:22 Uhr

Nach 35 Jahren am Seil der Fleckalmbahn in Kitzbühel steht die Singapur-Gondel mit der Nummer 36 nun in einem Garten in Altenmarkt. Dazu passen die ausrangierten Brettl, die Ingrid und Xaver Asböck und ihre Tochter Christine Leuthe aus dem Skikeller geholt haben. - F.. Thois

Kurz glaubt man an eine Fata Morgana: Bei über 30 Grad im Schatten schwebt eine Skigondel im Garten der Familie Asböck in Altenmarkt. Ein Anblick, der gleich ein bisschen Abkühlung verschafft. Jedenfalls erinnert Xaver und Ingrid Asböck ihr ungewöhnliches neues Gartenhäuschen sofort an den Winter. Die beiden sportlichen Rentner stehen dann oft in Kitzbühel auf den Brettern – zusammen mit ihrer Tochter Christine Leuthe, die genauso skiverrückt ist und sofort zugeschlagen hat, als die Fleckalmbahn ihre alten Sechserkabinen zum Kauf anbot.

"In unserer Doppelhaushälfte in Stephanskirchen haben wir nicht genügend Platz dafür", sagt die Vermögensberaterin. Deshalb zieht der Gartenschmuck nun bei ihren Eltern in Altenmarkt die verwunderten Blicke von Nachbarn und Spaziergängern auf sich.

Die Fleckalmbahn in Kirchberg bei Kitzbühel wird nach 35 Jahren komplett neu gebaut. Für etwa 900 Euro das Stück hat der Betreiber die insgesamt 195 Gondeln zum Kauf angeboten. "Wir sind von klein auf in unserem Lieblingsskigebiet Ski gefahren. Da musste ich nicht lange überlegen", sagt Christine Leuthe. Zumal die ideale Gondel noch frei war. "Jede ist einem Land gewidmet", erzählt sie. "Ich habe die mit der Flagge und dem Schriftzug von Singapur genommen. Dort waren meine Eltern, mein Bruder und mein Mann schon im Urlaub. Und die Nummer 36 passt auch perfekt: Mein Papa ist Jahrgang 1936."

Der Kauf und der Transport von Kirchberg nach Altenmarkt per Anhänger waren schnell erledigt. "Ziemlich kompliziert war es aber, das Teil über den Zaun und die Sträucher in den Garten zu hieven", berichtet Christine Leuthe. "Wir haben ja auch noch die Aufhängung und den Seillauf dazu gekauft. Mit dem 500 Kilo schweren Teil einfach durchs Gartentürl fahren, ging natürlich nicht." So musste ein Baukran anrücken und die Straße gesperrt werden. Seit Mai ist das Kitzbüheler Wintersport-Relikt nun der kuriose Farbtupfer zwischen Gemüsebeeten und blühenden Büschen.

Mehr dazu am 1. Juli im Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.