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Keine Lohnfortzahlung für Ungeimpfte: Kritik von Streeck

23.09.2021 | Stand 21.09.2023, 5:12 Uhr

−Symbolbild: Patrick Pleul/dpa

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), hat positiv auf den Beschluss der Gesundheitsminister zur Streichung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne reagiert. Anders sieht das Virologe Hendrik Streeck.

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"Ich halte es für richtig, die Fortzahlung von Verdienstausfällen bei Quarantäne für Ungeimpfte auslaufen zu lassen", sagte der Leipziger Oberbürgermeister den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben).



"Wenn Menschen sich nicht impfen lassen, ist das ihre Entscheidung", sagte Jung weiter. "Aber Lohnfortzahlung sollte der Staat nur übernehmen, wenn es dafür einen guten Grund gibt, wenn sich also jemand zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann".



Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass ungeimpfte Beschäftigte, die in Quarantäne müssen, spätestens ab 1. November deutschlandweit keinen Ausgleich mehr für entgangenen Lohn bekommen sollen. Ausgenommen vom Wegfall des Verdienstausgleichs sind Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dies muss ärztlich attestiert werden.

Kritik kam von dem Bonner Virologen Hendrik Streeck. "Wir arbeiten mit Strafen und das führt zu einem Druck, wo der Mensch am Ende sagt: Ich sage meinem Arbeitgeber gar nicht, dass ich Corona habe", sagte Streeck in der ARD-Sendung "maischberger. die woche".

− afp