Bad Reichenhall
Kein nachttauglicher Heli verfügbar: Feuerwehr muss ausleuchten

27-Jährige verletzt sich bei Abstieg von Goldtropf-Steig – Am Reichenhaller Haus sorgte der Wirt für Licht

15.08.2022 | Stand 15.08.2022, 11:54 Uhr

Die Reichenhaller Feuerwehr sorgte dafür, dass der Intensivtransport-Hubschrauber sicher am Nonner Staufenhof landen konnte. −Foto: BRK Berchtesgadener Land

Hubschrauberlärm und taghelle Beleuchtung erregen in der Nacht zum Sonntag Aufmerksamkeit in Nonn: Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf Anger sowie die Besatzungen von zwei Hubschraubern mussten eine 27-jährige Urlauberin aus Schwaben vom Hochstaufen holen.

Die junge Frau hatte sich im nächtlichen Abstieg über den alpinen Goldtropfsteig bei Dunkelheit in rund 1500 Metern Höhe Knie und Sprunggelenk verletzt, berichtet der BRK-Kreisverband.

Große Schmerzen auf 1500 Metern Höhe

Der Begleiter der jungen Frau setzte gegen 22.50 Uhr einen Notruf ab. Die Leitstelle schickte zunächst die Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing los. Die Einsatzleiterin forderte dann aufgrund der nur in einem längeren Marsch erreichbaren Unfallstelle und wegen der großen Schmerzen der 27-Jährigen Heli und Notarzt nach.

In der gesamten Region war jedoch kein nachttauglicher Heli mit Rettungswinde verfügbar. Deshalb nahm die Besatzung des Intensivtransporthubschraubers "Christoph München" am extra dafür von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall ausgeleuchteten Landeplatz am Nonner Staufenhof den Ruhpoldinger Notarzt der Bergwacht und einen weiteren Reichenhaller Bergretter auf und flog beide zum Reichenhaller Haus. Dort leuchtete der zuvor telefonisch verständigte Wirt mit einer Taschenlampe den Landeplatz aus.

Gegen 0.45 Uhr kam zusätzlich der Polizeihubschrauber

Die beiden Retter stiegen vom Gipfel zur Unfallstelle ab und versorgten die Verletzte medizinisch. Für einen aufwendigen, bodengebundenen Abtransport hinauf zum Landeplatz am Reichenhaller Haus stiegen zeitgleich weitere Bergretter vom Tal aus zu Fuß auf.

Im weiteren Verlauf gestaltete sich der Einsatz dann einfacher wie zunächst gedacht, so das BRK: Gegen 0.45 Uhr kam zusätzlich der mit einer Winde ausgestattete Polizeihubschrauber "Edelweiß 8" in Nonn an. Die Besatzung holte die Verletzte und den Notarzt mit der Winde am Unfallort ab und übergab sie um 1.30 Uhr am Staufenhof an die Besatzung eines Rettungswagens des Reichenhaller Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.

15 Bergretter waren drei Stunden gefordert

Der Heli holte dann noch den zweiten Bergretter mit dem unverletzten Begleiter am Staufen ab und flog sie ebenfalls ins Tal. 15 Bergretter der Bergwachten Bad Reichenhall, Teisendorf-Anger und Freilassing sowie die Feuerwehr waren rund drei Stunden lang gefordert.

− red