Regen
Kaufleute im E-Commerce:Verhaltene Resonanz auf neues Berufsbild

30.09.2019 | Stand 30.09.2019, 16:11 Uhr

Ihre Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann im Online-Handel haben diese jungen Frauen und Männer (mit Lehrerin Michaela Loibl, li.) im September begonnen. Unterrichtet werden die Lehrlinge aus ganz Niederbayern in Regen. −Foto: Frisch

Neuer Beruf, neue Schule, neue Klassenkameraden - spannende Tage erleben die 15 jungen Frauen und Männer aus ganz Niederbayern, die an der Berufsschule Regen in einem ersten Block unterrichtet werden. Eines haben sie gemeinsam: Sie starten in einen Beruf, den es noch nicht lange gibt und machen eine Ausbildung zum Kaufmann, bzw. zur Kauffrau im E -Commerce.

Sie sind Pioniere. Erst die zweite Generation Azubis in diesem neuen Beruf wird im Blockunterricht in Regen beschult. Regen ist in ganz Niederbayern die einzige Berufsschule für angehende E-Commerce-Kaufleute. In ganz Bayern gibt es acht Schulen für rund 300 Auszubildende.

In der Region ist dieses neue Berufsbild allerdings noch nicht angekommen. Die Resonanz der Betriebe ist sehr verhalten. In der 11. Klasse mit den Azubis im zweiten Ausbildungsjahr sitzen 23 Schüler aus dem ganzen Regierungsbezirk, nur einer von ihnen lernt in einem Betrieb im Landkreis Regen, nämlich in Zwiesel. Die 10. Klasse zählt gerade einmal 15 Schüler, zwischen 16 und 33 Jahre alt. In beiden E-Commerce-Klassen kommen die meisten Schüler aus Passau oder dem Landkreis Passau. Lediglich eine einzige Schülerin der 10. Klasse wird in einem Betrieb im Landkreis Regen ausgebildet, die 20-jährige Cindy Taubert aus St. Oswald (Landkreis Freyung-Grafenau). Ihr Ausbildungsbetrieb ist die BL Produkte GmbH in Langdorf, die mit Mittelalter-Ausstattung handelt. Die Firma gibt es seit vergangenem Jahr, den dazugehörigen Online-Shop schon seit etwa 15 Jahren. Das Kollegium und die Schulleitung der Berufsschule Regen wollen sich von der verhaltenen regionalen Resonanz auf den neuen Beruf nicht entmutigen lassen. "Diesen Fachleuten eröffnen sich riesige Chancen. Sie werden gebraucht", ist etwa Elvira Wudy-Engleder, stellvertretende Schulleiterin, fest überzeugt. Mit berufsbezogenen Projekten, zusätzlichem Übungsangebot und neuen EDV-Räumen signalisiert die Regener Berufsschule, dass sie sich auch bei diesem neuen Beruf hineinkniet - wie sie es vor Jahren bei den Kaufleuten im Dialogmarketing schon einmal praktiziert hat.

− igf