München/Rom
Kardinal Marx: "Nehmen Gutachten sehr ernst"

08.02.2022 | Stand 20.09.2023, 2:29 Uhr
Kardinal Reinhard Marx äußert sich zum Gutachten zu sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. −Foto: Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild

In einer knappen Stellungnahme hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, den Brief von Papst Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten begrüßt. Er betonte am Dienstag aber auch, wie ernst sein Bistum das Gutachten nehme, dessen Ergebnisse Benedikts Anwälte anzweifeln.

"Ich begrüße, dass sich mein Vor-Vorgänger im Amt des Erzbischofs von München und Freising, der emeritierte Papst Benedikt XVI., zu der Veröffentlichung des Gutachtens der Kanzlei WSW in einem persönlich gehaltenen Brief geäußert hat", sagte Marx in München. Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger bringe "in seinem Brief seine "tiefe Scham", seinen "großen Schmerz" und seine "Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs zum Ausdruck"".

Benedikt XVI. hatte in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme bei Missbrauchsopfern seiner Kirche generell um Verzeihung gebeten, Fehlverhalten in seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising, das ein vom Bistum beauftragtes Gutachten ihm vorwirft, aber über eine Gegendarstellung seiner Anwälte entschieden bestritten.

Marx stellte sich hinter die von ihm beauftragten Gutachter: "Ich betone nochmals, dass die Erzdiözese und ich als Erzbischof das Gutachten, in dem es besonders im Blick auf die Leitungsebene auch um persönliche und institutionelle Verantwortung geht, sehr ernst nehmen und die Empfehlungen zusammen mit dem Betroffenenbeirat und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission aufgreifen werden."

© dpa-infocom, dpa:220208-99-33229/3