Schweiklberg/Gergweis
KAB bedauert Engpässe

Herbstklausurtagung in Kloster Schweiklberg – Gedenken am Welttag für menschenwürdige Arbeit

21.10.2020 | Stand 19.09.2023, 6:54 Uhr
Alois Gell

Bei der Herbstklausur: (v.l.) KAB-Sekretär Heinz Neff (Freyung), Diözesanvorsitzender Karl Zitzlsperger, die KAB-Sekretäre Jürgen Weikl (Passau) und Alois Gell (Freyung), Diözesanpräses Franz Schollerer, die Verwaltungsangestellten Angela Wienzl (Altötting), Irmi Buchinger (Passau) und Lisa Sammer (Freyung) mit dem Aktionsplakat für "Menschenwürdige Arbeit". −Foto: Gell

Traditionell haben sich die Vorstandschaft und das Team der Hauptamtlichen der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) im Diözesanverband Passau zu ihrer Herbstklausur im Bildungshaus des Kloster Schweiklberg versammelt. Bei dem zweitägigen Treffen wurden die strukturelle und personelle Situation im Diözesanverband erörtert, Lösungsansätze besprochen und vor allem auch die Neuen im Team, die Verwaltungsangestellte Lisa Sammer und KAB-Sekretär Heinz Neff in der Runde begrüßt. Beide arbeiten im KAB-Sekretariat Freyung.

Den Diözesanverband schmerzt, dass das KAB-Sekretariat in Altötting noch immer nicht besetzt ist, weil das Bistum die Ausschreibung noch nicht freigegeben hat. Zudem ist die Stelle des Betriebsseelsorgers seit Mai 2019 unbesetzt. Das hat in der momentanen Situation besondere Bedeutung, weil in vielen Betrieben die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust umgeht und die KAB mit ihrem Auftrag als Arbeitnehmerpastoral mangels Mitarbeiter dort nicht präsent sein kann.

Die Situation trifft vor allem die KAB in der "Region Oberland", die KAB-Kreisverbände Altötting, Rottal-Inn und Dingolfing-Landau. Die Verantwortlichen in der KAB wollen sich weiterhin um eine schnelle Lösung bemühen und hoffen auf die Unterstützung durch das Bistum. Weil die Tagung am 7.Oktober stattfand, gedachte man an diesem Tag dem weltweiten Aktionstag für "menschenwürdige Arbeit".

Der Aktionstag wurde vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) als internationaler Tag für "Gute Arbeit" ins Leben gerufen und zum ersten Mal im Jahr 2008 begangen. Jährlich an jedem 7.Oktober treten die Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände weltweit und öffentlich für die Herstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen ein und weisen damit auf ihre Hauptanliegen hin: Verbot der Kinderarbeit, Beenden der Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz (Gleichstellung), qualitativ hochwertige öffentliche Dienste, umfangreichen Schutz der Umwelt, hinreichenden Arbeitsschutz der Beschäftigten und eine angemessene soziale Sicherung.

In Deutschland wird unter anderem auf das Schwinden des Normalarbeitsverhältnisses und das Vordringen atypischer Beschäftigung und die Ausweitung des Niedriglohnsektors hingewiesen, wie die Zunahme der geringfügigen Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit und Werkverträge. Der internationale Gedenktag für menschenwürdige Arbeit ist auch eine Mahnung, die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse auszubauen und einen Lohn zu zahlen, der eine Alterssicherung möglich macht, die nicht in die Armut führt. "Der Applaus im Lockdown für die Beschäftigten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss sich nun deutlich spürbar in den Lohnabrechnungen niederschlagen", forderten die KAB-Diözesanvorsitzenden Angelika Görmiller und Karl Zitzlsperger.

Den zweiten Teil der Tagung nutzten die Hauptamtlichen, um die Veranstaltungen der nächsten Monate vorzuplanen. Als Nächstes will der Diözesanverband am Samstag, 24.Oktober, eine Klausur der Diözesanleitung durchführen, und der jährlich abzuhaltende Regularientag, der sogenannte Diözesanausschuss, wird in Schriftform durchgeführt. Den corona-bedingt schmalen Veranstaltungsreigen schließt die Sitzung der KAB-Diözesanleitung am 15. Dezember.