Osterhofen
Jugendfußwallfahrer starten Richtung Altötting

29.04.2022 | Stand 21.09.2023, 0:59 Uhr
Adi Schweiger

"Steh auf und geh!": Diesem Aufruf folgten gestern früh 150 Jugendfußwallfahrer. In Block II versammelten sich die Wallfahrer aus dem Osterhofener Raum. −Fotos: Schweiger

Das Glockengeläut der Basilika St. Margaretha in Altenmarkt (Stadt Osterhofen) hat am Freitagmorgen für 150 Jugendfußwallfahrer eine besondere Herausforderung der inneren Begegnung mit Gott angekündigt: Über zwei Tage lang wollen sie Schritt für Schritt im Gebet ihr seelisches Gleichgewicht finden, aber auch gestärkt mit Kraft und Mut ihr weiteres Leben meistern.

Ein neuer Tag erwacht aus der Morgendämmerung. Die Turmuhr der Basilika St. Margaretha schlägt 5.30 Uhr. Menschengruppen bewegen sich mit wenig Reisegepäck dem Gotteshaus zu. Gleich darauf erklingt aus dem Kirchenraum fordernd das vom Chor "AchorD" einstimmende Lied: "Aufstehn, aufeinander zugehn!"

Nach zweijähriger Corona-Pause eröffnet Jugendseelsorger Wolfgang de Jong die Jugendwallfahrt in der Basilika St. Margaretha mit dem aus der Bibel bekannten Satz: "Steh auf und geh!" Die Pilger selbst werden sich auf dem viele Kilometer langen Wallfahrtsweg verändern, folgert er: "Auf unserem Lebensweg und unserem Weg nach Altötting sind wir mit unseren Anliegen unterwegs. Lassen wir uns von den Hoffnungsgeschichten, die Bibel und Leben schreiben, anstecken und neuen Mut fassen, um aufzubrechen."

Jugendseelsorger Klaus Berger erläutert zum Abschluss des Gottesdienstes, die zu beachtenden Verhaltensregeln im Straßenverkehr, damit die Wallfahrer das Zielt sicher und gesund erreichen.

Das Kirchenportal öffnet sich, viele Gesichter gehen freudig, das Wallfahrerkreuz um den Hals tragend, aufeinander zu und begrüßen sich herzlich. Die Mehrzahl von ihnen ist nicht das erste Mal dabei, sie wissen um das Abmarschritual und begeben sich zu ihren bekannten Blöcken mit den aufgeführten Pfarrverbänden.

Neu ist, dass zum Ausmarsch nicht alle angemeldeten Fußwallfahrer dabei sind. 150 starten an diesem Morgen. Doch schon bei der ersten Pause in Münchsdorf sind es 200 und es werden noch mehr dazukommen, weiß Jugendseelsorger Klaus Berger.

Erwartungsgefühl macht sich breit, als sich die Führungsriege des kirchlichen Jugendbüros Osterhofen am Torbogen zum Kloster versammelt und zum Zeichen des Gelingens abklatscht. Johann Anzenberger ist seit 1996 ständige Vorhut der Jugendfußwallfahrt auf der Route Osterhofen. Mit seinem rot-weißen Fähnchen eilt er dem Gegenverkehr entgegen, damit sich dieser auf den Pilgerzug einstellen kann.

Dann ist es so weit, die Kirchenglocken schlagen an. Zwei Tage lang will man Schritt für Schritt dem seelischen Gleichgewicht entgegen beten, um danach gestärkt mit Kraft und Mut aus der auferlegten Herausforderung hervorzugehen.

Am Samstagnachmittag werden die Pilger ihr Wallfahrtsziel, den Gnadenort Altötting, mit etlichen Tausend Weggefährten aus anderen Wallfahrtsrouten erreichen, um Gott bei einer Lichterprozession mit Bischof Dr. Stefan Oster für die erhoffte Gnade Dank zu sagen.

Dafür begaben sich die Jugendfußwallfahrer gestern früh auf ihren Weg: Mit der Aufforderung "Lasst uns nun gehen, gestärkt für unseren Weg" verabschiedet Jugendpfarrer Wolfgang de Jong den Wallfahrerzug aus der Basilika auf die 85 Kilometer lange Wegstrecke der Hoffnung.