Die Konstruktion war hochgefährlich und kaum zu sehen: Ein Jäger hat im oberösterreichischen Neukirchen an der Enknach einen Draht zwischen zwei Bäume gespannt, weil er sich über Radfahrer geärgert hat. In 1,70 Höhe verknotete der Mann den etwa einen Millimeter dicken Draht zwischen zwei vier Meter voneinander entfernten Bäumen. Die Knoten waren so fest, dass sie sich bei einer Kollision auch nicht gelöst hätten, teilte die Polizei mit.
Eine 36-jährige Radfahrerin wäre fast in dieses Konstrukt gefahren. Doch sie bemerkte die perfide Falle noch rechtzeitig und verständigte die Ordnungshüter. Diese ermittelten den 47-jährigen Jäger als Täter. Und der Mann gab die Tat zu. Er habe sich in der Vergangenheit öfter über Mountainbiker geärgert, die ihn bei der Jagdausübung gestört hätten, sagte der Mann. Er wird jetzt wegen "Gefährdung der körperlichen Sicherheit" angezeigt, sagt eine Pressesprecherin der Landespolizeidirektion Linz.
In Österreich ist laut Gesetz das Betreten von Wäldern erlaubt, das Befahren mit dem Rad ist aber nur auf gekennzeichneten Strecken gestattet. In Bayern gelten für Radlfahrer andere Gesetze als in Österreich, erklärt Gudula Lermer, die Vorsitzende des Fortstvereins Bayern : "Das Privateigentum ist auch viel wert, hat aber eine hohe Sozialpflichtigkeit", sagt sie. Das Betreten oder Befahren der Natur "mit geeigneten Gespannen" sei deshalb im Freistaat erlaubt.
Mehr dazu lesen Sie am Freitag in Ihrer PNP.
