Langdorf/Waldmann
Internet im Schneckentempo: "Es muss etwas passieren"

06.05.2022 | Stand 06.05.2022, 17:00 Uhr


Die Einwohner im Weiler Waldmann (Gemeinde Langdorf) sind genervt. Das Internet in dem kleinen Ort zwischen Langdorf und Bodenmais ist extrem langsam.

In der jüngsten Sitzung des Langdorfer Gemeinderats hat der Berater der Firma Corwese, Franz Niedermeier aus Spiegelau, neue Fördermöglichkeiten im Rahmen der Gigabitrichtlinie des Bundes mit bayerischer Co-Finanzierung vor gestellt.

Der Fördersatz des Bundes beträgt in dieser Kombination 50 Prozent, der Bayerns 40 Prozent, so Niedermeier. Ab dem Jahr 2023 müssen ganze Ortsteile erschlossen werden, da die Aufgreifschwelle für Privathaushalte fällt. Franz Niedermeier rät, abzuwarten, bis 2023 Privat- und Gewerbekunden gleich behandelt werden.

Gemeinderat Wolfgang Schiller (SPD) meinte hierzu "Es hieß jahrelang schon im Gemeinderat, man soll warten. Passiert ist jedoch nichts." Gemeinderätin Sabine Kraus (FW) aus Waldmann bekräftigte "Wir im Außenbereich sind am Arsch der Welt. Es muss etwas passieren."

Dazu erläuterte Franz Niedermeier, dass nur mit dem ganzen Gemeindebereich in das Förderprogramm eingestiegen werden kann. Die Kosten werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, davon müsste die Gemeinde zehn Prozent tragen. Die Kosten für den Hausanschluss sind bereits mit eingerechnet. Gemeinderat Michael Schweikl (FW) hinterfragte, warum das jetzt nicht gemacht werde, da es bereits 90 Prozent Förderung gäbe.

Hierzu entgegnete Niedermeier ganz klar "Es wurde versäumt." Es habe schon entsprechende Förderprogramme für sogenannte "weiße Flecken" (hier speziell Waldmann) gegeben. Franz Niedermeier schlug vor, mit dem gesamten Gemeindegebiet so schnell wie möglich in das Förderprogramm einzusteigen. Dann würde es nach der Ausschreibung etwa vier Jahre dauern, bis man einen guten Anschluss habe.

Im Gemeindebereich seien 25 Anwesen betroffen. Es sei sehr wichtig, für diese eine sofortige und akzeptable Lösung zu finden, so 2. Bürgermeister Andreas Koller, der diese Gemeinderatssitzung in Vertretung für den erkrankten Bürgermeister Michael Englram leitete. Verschiedene Lösungen wurden von den Gemeinderäten vorgeschlagen und diskutiert.

Der 2. Bürgermeister schlug vor, die Verwaltung mit der Suche nach einer schnellen Lösungsmöglichkeit zu beauftragen. Einige Betroffene aus Waldmann waren ebenfalls zu dieser Sitzung gekommen. Brigitte Fenzl von "Waltini´s Stadl" meinte auf Nachfrage, ob sich die "Waldmänner" schon informiert hätten: Eine Satellitenschüssel sei wahrscheinlich eine "wackelige Angelegenheit". "Mit einer Lösung, die uns allen hilft, egal in welcher Form, könnten wir alle leben." Für eine kurzfristige Lösung gebe es jedoch keine Fördermöglichkeiten, so Franz Niedermeier. Es wurde mit einer Gegenstimme beschlossen, bis zur nächsten Sitzung die Verwaltung zu beauftragen, bei der Bahn anzufragen, ob der Funkmast an der Strecke nach Bodenmais genutzt werden könne. Kämmerer Gerhard Lallinger wies hierbei auf die Berücksichtigung der Haushaltskonsolidierung hin.

− ek