Corona
Impf-Portal: Mail-Adressen nur für eine Registrierung gültig

14.01.2021 | Stand 12.10.2023, 10:30 Uhr

Seit dieser Woche kann man sich online im bayerischen Impfportal registrieren – dabei stoßen die Menschen aber auf Hindernisse. −Symbolbild: Ralf Hirschberger/dpa

Seit dieser Woche ist das bayerische Portal für die Registrierung zur Corona-Schutzimpfung online. Doch es zeichnen sich bereits erste Probleme bei der Nutzung ab.

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"Unter diesem Online-Portal konnte ich heute leider nur meinen Ehemann anmelden", schreibt Elisabeth Schmiauke aus Deggendorf an die PNP. Für jede Registrierung sei eine extra Mailadresse erforderlich – so konnte Elisabeth Schmiauke ihre für ihre eigene Registrierung nicht mehr verwenden, nachdem sie sie schon für ihren Ehemann genutzt hatte. "Ich gehe davon aus, dass für viele ab dem 70. Lebensjahr es selbst nicht möglich ist, sich eine E-Mail-Adresse anlegen zu können", so Schmiauke. Man hätte das bei der Erstellung des Portals berücksichtigen sollen und wenigstens für Ehepartner gleiche Mailadressen zulassen können, findet sie.

Mehrere Leser melden sich mit derlei Problemen: Enkel, die ihre Großeltern und Eltern anmelden wollen oder Eltern, die sich fragen, wie sie einmal ihre Kinder registrieren sollen. Die Regelung sorgt für Fragen und Unverständnis.

Grund für das Mail-Problem: Datenschutz der Bürger

Bei der Regelung, dass es pro Anmeldung eine neue Mailadresse brauche, gehe es um die Sicherheit der persönlichen Daten der Bürger, informiert eine Sprecherin des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege auf PNP-Nachfrage. "Für die Erfassung von sensiblen Daten im Internet wird daher eine sogenannte 2-Faktor-Authentifizierung benötigt."

Das bedeutet, jeder Nutzer muss zwei Wege der Erreichbarkeit für seine Identifizierung angeben. Das ist zum einen die E-Mail-Adresse. "Jeder Nutzer benötigt eine eindeutige E-Mail-Adresse", so die Ministeriumssprecherin. Deshalb kann jede Adresse nur einmal verwendet werden. Als zweiter Faktor bei der Authentifizierung dient eine SMS – Mobiltelefonnummern können bei der Registrierung aber mehrfach verwendet werden. Die Sprecherin weist zudem daraufhin, dass bei der Angabe der Nummer das internationale Rufnummernformat mit der vorangestellten "+49" statt einer Null beachtet werden muss.

Alternativ ist allerdings auch nach dem Start des Online-Registrierungsportals noch eine telefonische Terminvereinbarung über die bundesweite Zentralnummer 116117 oder die regionalen Impfzentren möglich. Auch hier wird der Anrufer sofort mit Name, Adresse, Alter und sonstigen für die Priorisierung notwendigen Daten registriert, erklärt die Ministeriumssprecherin.

Vorerst sollen sich nur die ersten Prioritätengruppen anmelden

Die Vergabe der Impftermine laufe streng nach der Priorisierung der Bevölkerungsgruppen, so die Ministeriumssprecherin. Deshalb werden bei der Registrierung zum Beispiel das Alter und weitere Risikofaktoren wie Vorerkrankungen abgefragt oder ob man etwa in der Pflege, dem Schulwesen oder im Einzelhandel arbeitet. Innerhalb des Systems wird dann geprüft, ob die Person wirklich zu den priorisierten Gruppen gehört – wenn ja, wird ein Impftermin vorgeschlagen.

Theoretisch kann sich jetzt jeder registrieren lassen. Tatsächlich geimpft werden zunächst aber nur die priorisierten Gruppen. Das bayerische Gesundheitsministerium bittet deshalb darum, dass sich zunächst nur Mitglieder der Prioritätengruppen 1 und 2 anmelden – das sind Menschen über 70, Vorerkrankte und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen.

Wer nicht zu dieser Gruppe gehört, solle von einer Anmeldung noch absehen – damit verursache man derzeit vermeidbaren Aufwand, da jeder Fall geprüft werden muss, so die Ministeriumssprecherin. Falsche Angaben führen übrigens nicht zu einem früheren Impftermin, da eben alle Angaben geprüft werden.