Nürnberg
Immer weniger Schäferhund-Welpen in Deutschland

04.09.2018 | Stand 20.09.2023, 4:14 Uhr
Schäferhunde. −Foto: Foto: Stefan Puchner/Archiv

Die Zahl der Schäferhund-Welpen in Deutschland geht immer weiter zurück. Laut Daten des Verbandes für das deutsche Hundewesen wurden 2016 hierzulande 10 200 Deutsche Schäferhunde geboren und registriert. Zehn Jahre zuvor waren es noch 16 900 Welpen. Im Vergleich zum Jahr 2002 hat sich die Zahl der Welpen sogar nahezu halbiert. Dennoch ist der Schäferhund weiter mit Abstand der Deutschen liebste Hunderasse. Dackel folgen mit knapp 6000 Welpen auf Platz zwei vor Deutsch-Drahthaar-Welpen mit knapp 3000 Jungtieren. Labrador Retriever und Golden Retriever werden derweil immer beliebter und belegen die Plätze vier und fünf.

Zu den Gründen für den stetigen Rückgang bei den Schäferhund-Welpen in Deutschland sagte Roswitha Dannenberg vom Verein für Deutsche Schäferhunde: "Viele Menschen weichen inzwischen auf kleinere Hunderassen aus. Denn in Städten wird es immer schwieriger, große Hunde zu halten." Zudem brauchten Schäferhunde eine Beschäftigung. "Das sind Arbeitshunde. Die können sie nicht 24 Stunden lang aufs Sofa setzen."

Viele Leute wollten inzwischen zudem so billig wie möglich einen Rassehund und besorgten sich diesen bei zum Teil illegalen Händlern aus dem Ausland - auch wenn diese Tiere oft noch zu jung seien, um sie von ihren Müttern zu trennen, und zudem häufig krank sind. Nach Angaben von Birgitt Thiesmann von der Tierschutz-Stiftung "Vier Pfoten" ist der illegale Welpenhandel ein Millionengeschäft: Pro Jahr würden in Deutschland nach Schätzungen zigtausende Tiere illegal gehandelt.

Die schönsten Schäferhunde von anerkannten Züchtern werden von Donnerstag (6. September) an beim "Weltchampionat" in Nürnberg gesucht: Fast 1600 Vierbeiner aus mehr als 50 Ländern werden hier bis zum Sonntag von ihren Besitzern vorgestellt. Bei der sogenannten Bundessiegerzuchtschau gehe es "vor allem um die Optik", sagte Dannenberg. Zuchtrichter schauen sich die Tiere im Stand und in der Bewegung an und bewerten, "wer am Tag X der Schönste im Land ist".

Aufgeteilt werden die Hunde in drei Altersklassen, nach Geschlecht sowie nach Kurz- und Langhaar. Die sogenannte Gebrauchshundeklasse sei dabei die "Königsklasse", sagte Dannenberg. Diese Tiere sind mehr als zwei Jahre alt und müssen auch den Knall einer Schreckschusspistole aushalten, ohne ängstlich oder aggressiv zu werden. Zudem müssen sie ihr Herrchen oder Frauchen gegen einen Angreifer verteidigen und auf Kommando wieder von diesem ablassen.