Eine große Befragung zu Finanzstrukturen im deutschen Amateurfußball zeigt erstmals das riesige Ausmaß einer Schwarzgeld-Kultur hinab bis in die untersten Ligen. Pro Saison fließen bundesweit wohl 500 Millionen Euro in die Taschen von Hobbykickern.
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Sogar ein Fernsehgerät oder ein Baugrundstück könne man sich als Amateurfußballer verdienen. Meistens ist es aber Bargeld – und das nicht selten in erheblichen Mengen. Das zeigt die bislang größte Online-Befragung deutscher Amateurfußballer, die ARD-Reporter mit Unterstützung des Recherchezentrums "Correctiv" durchführten.
Die Ergebnisse wurden am Mittwoch in einer 42-minütigen TV-Dokumentation präsentiert und legen offen: Der Amateurfußball hat ein massives Finanzproblem, weil Geld sogar bis in die unterste Klasse eine Rolle spielt und meistens weder Steuern noch Sozialabgaben bezahlt werden. Pro Saison sollen hierzulande 500 Millionen Euro an Schwarzgeld fließen! Darum werde die Befragung, an der mehr als 10.000 "Hobbykicker" teilnahmen, "ein kleines Erdbeben auslösen", wie der Münchner Sportrechtler Thomas Summerer der ARD sagte.