Landkreis Traunstein
Illegale Prostitution: Polizei nimmt sieben Verdächtige fest

17.06.2021 | Stand 20.09.2023, 23:28 Uhr

Eine festgenommene Frau wird zur Polizeiinspektion gebracht. −Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Am Mittwochabend gelang der Polizei ein erfolgreicher Schlag gegen illegale Prostitution im Landkreis Traunstein. Inzwischen gaben die Beamten mehr Details bekannt - so gab es sieben Festnahmen.

Mehr als 80 Polizeibeamte verschiedener Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd beteiligten sich am Mittwoch an der groß angelegten Durchsuchungsaktion. Sie war der vorläufige Höhepunkt von monatelangen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein, wo die Ermittlungsgruppe "Traun" seitdem Verdachtsmomente und Indizien gegen Frauen und deren Hintermänner sammelte, die illegal der Prostitution nachgehen, beziehungsweise die Frauen zur Ausübung der Prostitution zwingen.



An der Durchsuchungsaktion waren neben den Ermittlern der Kripo Traunstein zahlreiche Beamte der Polizeidienststellen aus Trostberg, Traunreut und Traunstein, der Operativen Ergänzungsdienste, der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben, das Landratsamt, die Steuerfahndung und die sachleitende Staatsanwaltschaft Traunstein beteiligt.

Liebesdienste seit längerem im Internet angeboten

Zeitgleich durchsuchte die Polizei in den Abendstunden an sieben Örtlichkeiten im Landkreis Beherbergungsbetriebe und Privatwohnungen, an denen Frauen der illegalen Prostitution nachgingen. Dabei wurden sieben junge Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren wegen des Verdachts der Ausübung der illegalen Prostitution festgenommen. Die Polizei setzte im Einsatz auch Beamte als sogenannte "Scheinfreier" ein. Die Frauen, allesamt rumänische Staatsangehörige, hatten ihre Liebesdienste in der Region seit längerem über einschlägige Internetseiten angeboten.

Von besonderer Bedeutung waren für die Kripo die Hintermänner, weil sich konkrete Verdachtsmomente ergeben hatten, dass die Prostituierten zur Ausübung ihrer Tätigkeit von mehreren Männern gedrängt oder gezwungen werden und damit der Tatbestand der Zwangsprostitution im Raum steht. Der Kriminalpolizei gelang es, die Hintermänner zu identifizieren, so dass die Ermittlungen gegen die Männer entscheidend vorangebracht werden können.

Auto und Geld beschlagnahmt

"Wegen Beihilfe zur (Zwangs-)Prostitution wurden auch Ermittlungsverfahren gegen Betreiber von Beherbergungsbetrieben eingeleitet, denn sie sollen den Frauen wissentlich und gegen Entgelt Zimmer zur Verfügung gestellt haben", so ein Polizeisprecher. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Auto und Geldvermögen beschlagnahmt.

Kriminaloberrat Karl Heinz Pauler leitete den Einsatz und zog danach zufrieden Bilanz: "Mit unserer Aktion haben wir der illegalen Prostitution in der Region einen empfindlichen Schlag versetzt. Wichtiger noch ist für uns, dass wir den Hintermännern und Helfern habhaft werden. Wir müssen genau hinsehen und konsequent handeln, um möglichst frühzeitig zu verhindern, dass solche Kriminalitätsformen in unserer Region Fuß fassen können."

− pnp/ce