Grattersdorf
Hilfe für seltene Orchideen

05.05.2019 | Stand 20.09.2023, 0:55 Uhr

Farbtupfer: eine blühende Holunderorchis. −Foto: Löfflmann

Bei den Schneebrüchen im vergangenen Winter ist vor allem der Vordere Bayerische Wald stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Betroffen waren auch die naturschutzfachlich bedeutenden Flächen in Liebmannsberg bei Grattersdorf (Lkrs. Deggendorf). Da Forstunternehmen aufgrund der zahlreichen Schneebruchflächen derzeit nahezu ausgebucht sind und die Blühzeit der Holunderorchis nur einen engen Spielraum übrig lässt, waren die neuen Ranger des Naturparks Bayerischer Wald gefordert.

Die Holunderorchis ist vom Aussterben bedroht und gilt als eine der seltensten Orchideen-Arten in ganz Deutschland. Grund für die Gefährdung sind die speziellen Lebensraumansprüche, da sie nur auf flachgründigen, extensiv bewirtschafteten Standorten, meist in der Nähe von Hecken und Gehölzen wachsen kann. Die meisten dieser schwer zu bewirtschaftenden Wiesen wurden in den letzten Jahren aufgeforstet, da sie kaum rentabel sind. Lediglich der Bayerische Wald weist noch mehrere Vorkommen vor. Um dem stetig voranschreitenden Rückgang der Bestände entgegen zu wirken, wurde ein Schutz und Pflegekonzept geschaffen, das auch in Liebmannsberg in die Praxis umgesetzt wurde. Dieses durch staatliche Förderprogramme unterstützte Konzept war nun durch die Schneebrüche stark gefährdet. Dass Adam und Eva auch 2019 die Wiesen um Liebmannsberg bunter blühen lassen, ist dieses Jahr vor allem auch dem zügigen Einschreiten der Ranger des Naturparks Bayerischer Wald zu verdanken.

− dz