Kaum einer beherrscht die Kunst, saublöd daherzureden, besser als Günter Grünwald. Im seinem neuen, zehnten Soloprogramm namens "Definitiv vielleicht" setzt er in der Rottaler Kreisstadt Pfarrkirchen sein Können in gewohnter Manier unter Beweis. Bei allem Tempo und aller Ausdruckskraft schert er sich bei seinem ausverkauften Gastspiel nicht um einen roten Faden. Vielmehr setzt der 63-jährige Oberbayer eine Art kabarettistischen Bewusstseinsstrom in Gang. Ungeordnet reiht er verrückte Geschichten über Pfarrer, die nicht zuhören können, an Gedanken über alte Paare beim Essenbestellen, um dann zu einer heftigen Kritik unfähiger Eltern mit übergewichtigen Kindern überzugehen oder bei gottverdammten Busengrapschern zu landen.
Unterm Strich bleibt die unverrückbare Selbstanalyse Grünwalds: "Ich kann Menschen schwindlig quatschen." In der Tat entfaltet er als Unterhalter durchaus seine Wirkung. Wie bei Uncle Ben’s zählt: Grünwald gelingt immer und klebt nicht. Dergestalt tritt der Kabarettist den fast 700 Zuschauern zwar abgezockt entgegen, dennoch als ausgesprochen nette "gscheade" Sau. Und wem das nicht reicht, der erhält am 14. Februar einen Nachschlag in Günter Grünwalds erster von acht TV-Freitagscomedys im Bayerischen Rundfunk in diesem Jahr.
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