Dramatische Corona-Lage im Südosten
Grafik: In 21 bayerischen Kommunen kein freies Intensivbett mehr

10.11.2021 | Stand 10.11.2021, 19:16 Uhr

Am Mittwoch waren in über der Hälfte der 96 Kreise und größeren Städte Bayerns weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorgeht. −Grafik: Screenshot PNP

Die stetig steigende Zahl der Corona-Patienten bringt immer mehr bayerische Krankenhäuser an die Kapazitätsgrenze.



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Am Mittwoch waren in über der Hälfte der 96 Kreise und größeren Städte Bayerns weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorgeht. Davon meldeten 21 Kommunen, dass bis auf das letzte Bett die Intensivstationen voll belegt seien - die meisten davon liegen im Süden.

Dramatische Lage im Südosten Bayerns

In Niederbayern ist das in Stadt und Landkreis Landshut der Fall, im Landkreis Rottal-Inn als Hotspot Nummer 1 ist laut DIVI aktuell noch ein Intensivbett frei. Auch in den Oberpfälzer Landkreisen Regensburg und Cham sind aktuell alle Intensivbetten belegt. Besonders dramatisch gestaltet sich die Lage auch im Raum um München: Dort sind die Intensivstationen im Landkreis München sowie Freising und Erding komplett ausgelastet. Aber auch in den Landkreisen Altötting, Mühldorf am Inn und in der Stadt Rosenheim fehlen derzeit freie Betten auf den Intensivstationen. (Stand: 10.11; 12:15 Uhr)



Deutschland: Rund 91 Prozent belegt


Landesweit waren 653 Covid-Patienten in Intensivbehandlung, gut 130 mehr als vor einer Woche und rund doppelt so viele wie noch vor drei Wochen. Im landesweiten Schnitt sind knapp 91 Prozent der Intensivbetten belegt.

Wenn alle Intensivbetten in einer Kommune belegt sind, müssen neue Intensivpatienten in anderen Krankenhäusern in größerer Entfernung von Wohn- oder Unfallort behandelt werden. Derartige Verlegungen werden innerhalb Bayerns bereits seit Wochen praktiziert.



Operationen werden verschoben

Ebenso sind Krankenhäuser mit einer hohen Zahl von Corona-Patienten gezwungen, geplante Operationen zu verschieben. Grund ist, dass die Patientinnen und Patienten nach größeren Eingriffen - beispielsweise Tumoroperationen - üblicherweise zur Beobachtung auf die Intensivstation kommen. Wenn kein Intensivbett frei ist, ist dies nicht möglich. Laut Intensivregister meldet die große Mehrheit der bayerischen Krankenhäuser Einschränkungen des regulären Betriebs.

− dpa/ajk