Passanten hielten Dieb fest
Gestohlener Bayerwald-Sanka hinterlässt in München Blechchaos und vier Verletzte

04.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:59 Uhr

Ein Totalschaden ist dieser Rettungswagen der Riedlhütter Firma IMS. Ein betrunkener Mann aus Bad Tölz hatte ihn gestohlen und auf seiner Fahrt durch die Münchner Innenstadt ein Chaos verursacht. −Foto: Facebook IMS-Rettungsdienst

Ein Rettungswagen der Riedlhütter Firma IMS Rettungsdienst (Landkreis Freyung-Grafenau) hat am Sonntagabend in München für mächtig Aufregung gesorgt.



Ein Betrunkener hatte ihn gestohlen - und auf seiner Fahrt durch die Innenstadt mehrere Autos gerammt und demoliert. Vier Personen wurden bei der irren Fahrt verletzt.

Wie die Bayerwald-Firma auf ihrer Homepage mitteilt, „wurde am gestrigen Sonntagabend die Besatzung unserer Rettungswache in München-Riesenfeld gegen 20.45 Uhr zu einem Einsatz nach Milbertshofen in die Anni-Albers-Straße alarmiert. Aus bisher ungeklärter Ursache konnte sich ein mutmaßlich alkoholisierter Mann Zugang zum Fahrerraum des Rettungswagens verschaffen“.

Am Rettungswagen entstand Totalschaden



Der Mann fuhr dann mit Sondersignal in Richtung stadteinwärts auf der Leopoldstraße. An der Kreuzung zum Petuelring kam es sodann zu einem Zusammenstoß mit drei weiteren Fahrzeugen und einem Ampelmast. Der flüchtende Fahrer wurde von Passanten bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Bei dem Unfall wurde eine Person mittelschwer verletzt. Am Rettungswagen entstand Totalschaden.

Nähere Einzelheiten kann man dem Pressebericht der Münchner Polizei über diese Chaosfahrt entnehmen. Der 38-jährige Tölzer war gegen 21.10 Uhr in Milbertshofen in der Anni-Albers-Straße unterwegs. Dort parkte auch der Rettungswagen. Die Besatzung war gerade auf einem Einsatz. Der Mann stieg ein und fuhr mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung Schwabing und dann die Leopoldstraße entlang stadteinwärts. Dort kam es auch zum ersten Zusammenstoß.

Am Fahrbahnrand hielt eine 53-Jährige mit ihrem Golf. Sie wollte gerade ihre 52-jährige Mitfahrerin auf der Beifahrerseite aussteigen lassen, als der Rettungswagen in ihr Auto krachte. Der VW wurde in einen geparkten VW T-Roc geschoben. Dieser wurde durch die Wucht des Aufpralls in ein davor stehendes Wohnmobil gedrückt.

Tölzer wollte zu Fuß fliehen



Der 38-Jährige setzte seine Fahrt unvermindert fort. An der Kreuzung zum Petuelring stieß er mit einem einem Toyota eines 27-jährigen Taxifahrers zusammen. Durch den Aufprall abgelenkt fuhr der Sanka über den Fahrbahnteiler und krachte in einen Ampelmast. Von dort wieder abgelenkt, knallte er in einen auf der Kreuzung haltenden BMW eines 35-Jährigen. Und zuletzt wurde er wieder gegen einen Ampelmast geschleudert, bis der Wagen endgültig zum Stehen kam. Der Tölzer wollte zu Fuß fliehen. Er kam aber nicht weit. Passanten hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest.

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