Wegscheid/Möslberg
Gemeinderat stimmt für Kauf des neuen Fahrzeugs

Feuerwehr Möslberg bekommt nun ein Löschfahrzeug LF 10 – Auch im Bedarfsplan so vorgesehen

28.07.2020 | Stand 28.07.2020, 17:00 Uhr

In der jüngsten Sitzung stimmte der Marktgemeinderat Wegscheid der Anschaffung eines LF10 für die Wehr Möslberg zu, zumal diese auch durch die Maßgaben im Feuerwehrbedarfsplan abgedeckt ist. Im Bild hier das vergleichbare LF 10 der Feuerwehr Ederlsdorf. −Foto: PNP

Für die Feuerwehr Möslberg wird ein LF 10 angeschafft. Das hat der Gemeinderat Wegscheid gebilligt. Im Haushalt 2020 wurden die Kosten für die Beschaffung eines "Fahrgestells – Feuerwehrfahrzeug" eingestellt. Die Bruttokosten (ohne Ausschreibung) werden veranschlagt auf zirka 380000 Euro. Es ist mit einer Förderung in Höhe von zirka 75000 Euro zu rechnen. Die Beschaffung wird auf die Jahre 2020/2021 aufgeteilt.

Da das künftige Fahrzeug der Feuerwehr größer ist als das aktuelle, hatte sich der Markt im Vorfeld mit der Feuerwehr Möslberg geeinigt, dass die räumlichen Vorkehrungen die Feuerwehr leistet. Das heißt: Die Spinde werden vom aktuellen Gerätehaus in das "Kühlhaus" verlagert. Weiter wird festgehalten, dass das aktuelle Fahrzeug der Feuerwehr Mösl-berg (TSF BJ 1995) über die Zollauktion vom Markt verkauft wird.

Vom Sachstand auf Basis des Feuerwehrbedarfsplans und des Antrags der Wehr Möslberg nahm der Marktgemeinderat Kenntnis.
Der entsprechende Zuschussantrag soll an die Regierung gestellt werden.

Durch die gesenkte Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent soll versucht werden, die Lieferung des Fahrgestells und einzelner Ausrüstungsgegenstände (nach Haushaltsansatz) noch vor dem 31. Dezember heuer durchzuführen.
Im Gemeinderat hatte man kurz zurückgeblickt: Mit Schreiben vom 30. April heuer hatte die Feuerwehr Möslberg das Beschaffen eines Löschfahrzeugs LF 10 beantragt. Begründung: Das Vorhandene TSF (Baujahr 1995) sei kein wasserführendes Fahrzeug, die Geräte im alten Fahrzeug reichten sowohl bei technischer Hilfeleistung als auch bei Bränden nicht mehr aus, das Gefahrenpotential im Schutzbereich Möslberg habe sich erhöht.

Die Rede war von zwei Hotelbetrieben mit immensen Erweiterungen der Hotelanlagen (Tiefgarage, Saunabereich), einer Biogasanlage, einer Schreinerei, von mehreren Gewerbebetrieben mit Reifenhandel und Schmierstoffen, mehreren großen landwirtschaftlichen Anwesen sowie von mehreren großen Objekten mit problematischer Löschwasserversorgung und dazu mehreren Hackschnitzelheizanlagen.

"Durch die massiven Veränderungen im Schutzbereich ist ein wasserführendes Fahrzeug dringend erforderlich", hatte Kommandant Marcus Suttner argumentiert. Die 2018 angedachte Fahrzeugübernahme des elfjährigen HLF 20 der FF Wegscheid sei aus wirtschaftlichen Gründen jetzt nicht mehr sinnvoll.

Laut des im Oktober 2018 durch das Fachbüro Dittlmann erstellten Bedarfsplans sollte die FF Möslberg ein LF 10 als Ersatzbeschaffung für das jetzige TSF bekommen.
Momentan leisteten 67 aktive Mitglieder Dienst. Leider habe man trotz stetiger Aus- und Weiterbildung bei Einsätzen mit den nicht mehr zeitgemäßen Geräten immer wieder mit Problemen zu kämpfen, so Kommandant Suttner. Auch die Hotelbesitzer im Schutzbereich würden eine positive Entscheidung begrüßen. Ein LF 10 könne und dürfe ohne Umbau im Möslberger Gerätehaus untergestellt werden. Bei der Gemeinderatssitzung im Juni hatte dann Marktrat Klaus Schurm (zugleich Kommandant der Wehr Wegscheid) auch auf die Notwendigkeit der Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge für die Feuerwehr Wegscheid verwiesen. Er erinnerte an den Marktgemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2019, in dem beschlossen wurde, die Beschaffung bei der Haushaltsberatung 2020 nochmals zu prüfen.
Am 16. Juni fand dazu im Rathaus Wegscheid eine Besprechung statt. Ergebnis: Die Beschaffung des Wegscheider Fahrzeugs wird zurückgestellt. Entsprechend der Reihung des Feuerwehrbedarfsplans wurde einstimmig der Beschaffung des LF 10 für die Feuerwehr Möslberg zugestimmt. Mit der Abarbeitung des Feuerwehrbedarfsplans wurde mit der Beschaffung des "Mehrzweckfahrzeugs" der FFW Wegscheid in 2019/2020 begonnen.
Aus dem Bedarfsplan ergibt sich die Reihung der zu beschaffenden Fahrzeuge. Nach der Gesamtbewertung des Fahrzeugs (Spalte "Zustand") ergab sich eine "Schulnote" des Fahrzeugs von 5 bis 6. Damit erreicht das aktuelle Einsatzfahrzeug der Wehr Mösl-berg die schlechteste Bewertung, aller zurzeit im Gemeindebereich vorhandenen Einsatzfahrzeuge.

Durch die Tourismusbetriebe (insbesondere "Reischlhof" mit "Brandmeldeanlage"), landwirtschaftlichen Betriebe in Kombination mit der mangelnden Abdeckung des Schutzgebiets mit "Löschwasser" und "Technischer Hilfeleistung" ergibt sich für den Schutzbereich der FF Möslberg ein zu erreichendes Schutzziel von der Klasse "B3". Dieses Schutzziel geht über die "Grundanforderung" einer Feuerwehr hinaus. Im Gemeindegebiet weisen nur noch zwei weitere Feuerwehr-Standorte (Wegscheid und Wildenranna) gleiche oder höhere Schutzanforderungen auf. "Das Gefahrenpotential im Schutzbereich der FF Möslberg macht ein Löschgruppenfahrzeug notwendig", hieß es.

Das aktuelle Fahrzeug "Tragkraftspritzenfahrzeug" verfügt über kein Löschwasser, somit keinen "Schnellangriff", keine "kleine, technische Hilfeleistung", nicht ausreichendes Schlauchmaterial auf dem Fahrzeug, keine Schaumausrüstung. Das verzögere den Atemschutzeinsatz zur Personenrettung bei verrauchten Räumen, da erst mit Atemschutz vorgegangen werden kann, wenn die Löschwasserversorgung vom Hydranten aufgebaut ist. Anderweitig müssen andere Kräfte abgewartet beziehungsweise nachalarmiert werden. Insbesondere bei den "Risikobetrieben" sei dies ein nicht tragbarer Umstand.

Erschwerend kommt hinzu, dass durch den technischen Zustand des Fahrzeugs das Erreichen des Schadensortes durch möglichen Ausfall oder mögliche Betriebsstörungen, als "gefährdet" zu bewerten ist.
Wesentliche Aussage des Bedarfsplans: Notwendig ist ein Löschgruppenfahrzeug, das mindestens durch ein "LF 10" darzustellen ist. Daher sei der Antrag der FF Möslberg nachvollziehbar, von vorneherein auf ein niedrigeres Fahrzeugformat einzugehen, um späteren Konflikten vorzubeugen.