Aholming
Gemeinderat segnet Jahresrechnung 2021 ab

26.07.2022 | Stand 19.09.2023, 6:54 Uhr

Über die Jahresrechnung 2021 stimmte der Aholminger Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung am Montag ab. −Symbolbild: oz

Über die Jahresrechnung 2021 stimmte der Aholminger Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung am Montag ab. Außerdem standen die Bilanz der VHS Deggendorf, Anträge der Jagdgenossenschaft und des Caritasverbands, ein Bauantrag sowie weitere Bekanntgaben auf dem Programm.

Knapp 3,1 Millionen Euro lag das Gesamtrechnungsergebnis in der Jahresrechnung 2021 über dem Haushaltsansatz – Informationen der Gemeinde zufolge wurde der Verwaltungshaushalt mit 9,9 Prozent (rund 381000 Euro) und der Vermögenshaushalt mit 144,84 Prozent (rund 2,7 Millionen Euro) überschritten. Erhebliche Abweichungen trug Lena Bernhard dem Gremium vor, darunter Personalkosten für Bauhofmitarbeiter und in der Hauptverwaltung, Gerichts- und Anwaltskosten, ein Rollwagenhalter für die Kombi-Zurrschiene der Feuerwehr Aholming, Mehrkosten im Bereich der Abwasserbeseitigung und Kunststofffenster für die Obere Römerstraße 12. Auch die Gewerbesteuerumlage sei deutlich über dem Ansatz gelegen.

Heinrich Funck erkundigte sich nach den Personalkosten für die Bauhofmitarbeiter. Bürgermeister Martin Betzinger erklärte, dass durch ein neues Zeiterfassungssystem die Mitarbeiter den einzelnen Bereichen zugeordnet werden. So hätten sich die Überschreitungen ergeben. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Jahresrechnung 2021.

Bei der Rechnungsprüfung habe es "keinerlei Beanstandungen" gegeben, so Theresia Friedberger. "Die Gemeinde steht finanziell immer noch gut da." Der Gemeinderat erteilte einstimmig Entlastung.

Feldweg durch Biber beschädigt

Die Jagdgenossenschaft Aholming hat einen Antrag auf Übernahme der Materialkosten zum Wegeunterhalt gestellt. Der Feldweg zwischen Tabertshausen und Aholming hatte der Biber beschädigt, die Kosten belaufen sich auf rund 4100 Euro. Gemeinderat und Jagdvorstand Max Limbrunner erklärte, die Jagdgenossenschaft habe in der Zwischenzeit noch weitere Ausbesserungen vorgenommen.

Helga Hackl wollte in dem Zusammenhang wissen, ob noch Material übrig ist für den Weg ins neue Gewerbegebiet und ob die Firmen dort auch fahren dürften. Der Bürgermeister meinte, die Straße werde nicht ausgebaut und die Firmen sollten über den Kreisverkehr fahren. Während des Ausbaus sei es möglich, dass sie auf dem Weg fahren. Heinrich Funck sprach die Staubentwicklung an – der meiste Verkehr solle über das Gewebegebiet laufen, so Betzinger. Dort müsse man im Bezug auf die dort wachsenden Bäume noch Fläche freimachen, meinte Martin Unverdorben. Laut Betzinger ist das schon geschehen.

"Schade, dass Gemeinden sich selbst überlassen werden"

Theresia Friedberger merkte an, man könnte es sich überlegen, aus den Zahlungen für die Wegeinstandsetzung eine jährliche Sache zu machen. "Da sind wir natürlich dabei", meinte Max Limbrunner. Das könne man sich anschauen, sagte der Bürgermeister. Thomas Reichl wandte ein, dass die Zahlungen nach Bedarf bisher gut funktioniert hätten. Michael Högl fügte im Hinblick auf den Biber-Schaden am Feldweg hinzu: "Ich finde es schade, dass Gemeinden sich selbst überlassen werden." Immerhin käme dadurch einiges an Kosten auf die Kommune zu. Ohne Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat, die Materialkosten zu übernehmen.

Einen Antrag für eine zusätzliche pädagogische Kraft hatte der Caritasverband für die Diözese Passau e.V. gestellt. 35000 Euro pro Jahr würde die Stelle kosten, die Gemeinde würde 14000 Euro übernehmen. Martin Betzinger sprach sich für die zusätzliche Stelle zur Betreuung behinderter Kinder aus. Man solle den Kindern "alle Normalität des Lebens ermöglichen" und die bestmögliche Betreuung zur Verfügung stellen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Gemeinderat für eine weitere pädagogische Kraft ausgesprochen, die Stelle konnte allerdings nicht besetzt werden. Auch heuer stimmten alle Gemeinderäte zu.

Eine Geschwindigkeitsmessung außerhalb von Breitfeld sorgte für Unmut im Gemeinderat. Dort waren in einer 60er-Zone knapp 84 Prozent der Fahrzeuge zu schnell unterwegs. "Man kann nur an die Vernunft der Leute appellieren," meinte dazu der Bürgermeister. Dr. Peter Kraut bekundete Interesse am Beitritt zur kommunalen Verkehrsüberwachung. An der betroffenen Stelle könne die nicht messen, weil es sich um eine Staatsstraße handle, so der Bürgermeister. Dennoch wolle er darüber informiert werden, meinte Dr. Kraut.

Gegen die Bilanz 2021 der VHS Deggendorfer Land e.V. gab es seitens des Gremiums keine Einwände.

Grünes Licht für mehrere Bauvorhaben

Für ein Bauvorhaben gab es ebenfalls grünes Licht: Eine Antragstellerin will ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung und Garage bauen. Es handelt sich um ein Grundstück im Außenbereich, der Antrag auf Vorbescheid war bereits genehmigt worden.

Folgende Anträge hat das Landratsamt Deggendorf genehmigt: der Bauantrag auf Erweiterung eines Einfamilienhauses in ein Dreifamilienhaus durch den Ausbau des Dachgeschosses mit zwei Wohnungen, zwei Balkonen und einem Carport in Aholming; der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung für Altenteiler barrierefrei und Doppelgarage sowie Abbau und Wiederaufbau einer landwirtschaftlichen Geräte- und Lagerhalle in Aholming; der Antrag der Firma Feilmeier auf Anbau einer Überdachung für die Verladezone in Aholming; der Antrag auf Umbau und Erweiterung eines Einfamilienhauses in ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen und einem Apartment sowie der Einbau einer Dachgaube in Aholming.

Vereine unterstützen Ferienprogramm

Zum Schluss informierte Stefan Zitzelsberger die Gemeinderäte über das Ferienprogramm und dankte den Vereinen für ihre Unterstützung. Er wies darauf hin, dass am 3. September um 17 Uhr das Kulturmobil zu Gast sei, es schließe sich dabei auch ein Angebot für Ältere um 20 Uhr an.

Im nachfolgenden nichtöffentlichen Teil der Sitzung hat der Gemeinderat laut Verwaltung den Auftrag für eine Potenzialanalyse zur effizienten und ressourcenschonenden Energieversorgung des Bauhof-Neubaus an ein Institut aus Amberg vergeben: "Der Auftragswert beläuft sich auf ca. 4500 Euro. Bei dem Auftragspreis wurde bereits eine 70-Prozent-Förderung des Bundes berücksichtigt", so Geschäftsleiter Simon Hauber.

− cls