Bad Reichenhall
Gebirgsjäger der Brigade 23 üben für den Fallschirmeinsatz

22.12.2017 | Stand 22.12.2017, 8:27 Uhr

Bis der "Trog" den Sprung stabilisiert, werden die Springer durch die Luft gewirbelt. − Foto: Rene Schäffler

Bei einer Ausbildungswoche im Gleitfallschirmspringen übten Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 das Anlanden aus der Luft auf dem Militärflugplatz Lager Lechfeld. Die Ausbildungswoche diente als Grundlage für die weiterführende Ausbildung im militärischen Gleitfallschirmspringen im Hochgebirge. Dabei absolvierten die sprungberechtigten Gebirgsjäger ihre Pflichtsprünge für den Erhalt des Scheines sowie zum Erwerb einer höherwertigen Lizenz wie etwa zum Tandemmaster oder Schwerlastspringer. Zusätzlich erprobten sie erstmalig das Abspringen aus einem zivilen Propellerflugzeug vom Typ "SC-7 Skyvan", berichtet Hauptmann Christian Giehl der Heimatzeitung.

Unterstützung für das Kommando SpezialkräfteWarum springen Gebirgsjäger im freien Fall aus einem Flugzeug? Was für den Einsatz von Gebirgsjägern erst einmal untypisch klingt, da die Fallschirmjäger für Luftlandeoperationen zuständig sind, ergibt laut Brigade bei näherer Betrachtung durchaus Sinn: Es geht um das schnelle Verbringen von Spezialisten in ihren Einsatzraum aus der Vertikalen.

"Um die Wirkung von Spezialeinheiten wie dem Kommando Spezialkräfte in einer Operation zu steigern, ist die direkte taktische Unterstützung durch weitere spezialisierte Einheiten des Heeres sinnvoll – das nennt die Bundeswehr den Einsatzverbund Spezialkräfte", erklärt Oberstabsfeldwebel Jürgen Brandhuber, Fallschirmsprungbeauftragter des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall. Folglich müssen diese Einsatzverfahren geübt und verbessert werden. Die Gebirgsjägerbrigade 23 bildet hierzu Gleitfallschirmspringer aus.

Im Juni 2018: "Angriff"auf die ReiteralpeSchon jetzt arbeiten die Gebirgsjäger auch bei der Sprungausbildung mit Österreich und der Schweiz zusammen. Die Kooperation reicht von gemeinsamen Aus- und Weiterbildungen, wie im Frühjahr mit dem österreichischen Jagdkommando, bis hin zum Angebot von Lehrgangsplätzen durch die Schweiz. Auf die Expertise der beiden Alpenländer bei Operationen im Hochgebirge greifen die heimischen Gebirgsjäger dabei gern zurück.

In Zukunft soll die multinationale Kooperation weiter intensiviert werden. Die Gebirgsjägerbrigade 23 möchte dazu ihre Ausbildungsplätze wie auf dem Gebirgsübungsplatz Reiteralpe zukünftig verstärkt für den Sprungdienst nutzen und auch den multinationalen Partnern zur Verfügung stellen. Zudem sollen die Gleitfallschirmspringer im taktischen Einsatz zukünftig auch verstärkt in den Übungen der Brigade eingebunden werden, so zum Beispiel im Rahmen der freilaufenden Übung "Berglöwe" im Juni 2018, beim Angriff auf die Reiteralpe.

− red

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