Fuchsberg-Ausbau: 2020 die Brücken, 2021 die Straße

Die B 588 nördlich von Reischach wird an der Steigung dreispurig – Vorbereitungen für die Planung der Umfahrung

09.04.2021 | Stand 09.04.2021, 4:00 Uhr

Die Vorarbeiten für den Ausbau des Fuchsbergs laufen seit einigen Tagen. Bis 2022 wird die Gesamtmaßnahme dauern. −Foto: Süß

Reischach. Die B588 nördlich von Reischach, der sogenannte Fuchsberg, gilt als signifikante Unfallhäufungsstrecke im Landkreis Altötting. Hier wird nun Abhilfe geschaffen. Auf 3,5 Kilometern wird "bestandsorientiert ausgebaut", erklärt Baudirektor Peter Maltan vom Staatlichen Bauamt Traunstein auf Nachfrage. Im Steigungsbereich des Fuchsberges wird eine dritte Fahrspur in Fahrtrichtung Eggenfelden angelegt, Brückenbauwerke werden errichtet und am Ortsausgang von Reischach entsteht ein neuer Kreisverkehr. Außerdem gibt es Informationen zum aktuellen Sachstand bei der Ortsumfahrung von Reischach.

Im Februar 2021 hat die Behörde im Vorgriff auf die Baumaßnahmen die notwendigen Rodungsarbeiten in den Waldbereichen sowie an den unmittelbar am Straßenrand befindlichen Gehölzen und Büschen etc. durchgeführt. Im Zuge dessen wurde auch eruiert, dass sich keine Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg im Trassenbereich finden, wenngleich noch einige Sondierungen vorgenommen werden müssen.

In den Bereichen, in denen derzeit die Brückenbauarbeiten bzw. die hierfür notwendigen Vorbereitungen laufen, sei der Grunderwerb einvernehmlich abgeschlossen, sagt Maltan. In den restlichen Bereichen liefen derzeit die Verhandlungen noch. Das Bauamt geht davon aus, dass mit allen Grundstückseignern gütliche Einigung erzielt werden kann.

Im Jahr 2021 werden die zwei Brückenbauwerke errichtet. Bei Schöftenhub wird die Waldberger Straße bzw. die Gemeindestraße nach Erlbach höhenfrei an die B588 angebunden. Das zweite Bauwerk entsteht im Waldbereich des Fuchsberges. Dort werden die straßenbegleitenden Wege, die zur Bewirtschaftung der angrenzenden Flächen und Wälder dienen, miteinander verbunden. Derzeit laufen die Erdbauarbeiten für die lokalen Umfahrungen bei den beiden Brückenbauwerken. Die Erdbau- und Asphaltierungsarbeiten dauern voraussichtlich noch bis Mitte Mai, danach folgen die Brückenbauarbeiten.

Nächstes Jahr folgt der Straßenbau. Dieser findet dann unter Vollsperrung der B588 statt. Der dreistreifige Abschnitt wird insbesondere im Steigungsbereich des Fuchsberges realisiert, ist ca 1,7 Kilometer lang und dient zuvörderst dazu, hier den Verkehrsablauf zu erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen. Die dritte Fahrspur in Fahrtrichtung Norden beginnt etwas nördlich der Anwesen bei Fuchshub und erstreckt sich bis ca. 200 Meter vor Schöftenhub. Im Bereich der geraden Straßenführung bei Schöftenhub wird die Straße wieder auf zwei Fahrstreifen zusammengeführt. "Wir gehen davon aus, dass wir die gesamte Maßnahme bis Ende 2022 abschließen können", hofft Peter Maltan. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 11,5 Millionen Euro.

Der Ausbau des Fuchsbergs wird schon Verbesserung bringen und ist als Einstieg zu sehen in eine größere Maßnahme: den Bau der Ortsumfahrung von Reischach. Wie Christian Rehm, Leiter des Staatlichen Bauamtes Traunstein, der Heimatzeitung mitteilt, werde diesbezüglich eine Planungsvereinbarung zwischen dem Landkreis Altötting und dem Staatlichen Bauamt Traunstein ausgearbeitet, da der Landkreis Altötting sich bereits erklärt hat, die Kosten – zunächst für die Vorplanung – zu übernehmen. Erst wenn diese Vereinbarung geschlossen ist und zusätzliche Stellen für das Staatliche Bauamt Traunstein besetzt sind, können die Ausschreibung und die Vergabe der Planungsleistungen für eine Umweltverträglichkeitsstudie der Ortsumfahrung Reischach, auf deren Basis schließlich die Trassenfindung erfolgen soll, starten – laut Christian Rehm frühestens im Herbst 2021.

Im Rahmen der Vorplanung müsse eine Variantenuntersuchung durchgeführt werden, die Belange der Anwohner, der Umwelt, der Landwirtschaft, des Verkehrs oder der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Ziel der Untersuchung sei es, im Einvernehmen mit der Gemeinde Reischach eine Vorzugstrasse festzulegen, die in der Abwägung aller Gesichtspunkte die beste Variante darstellt und auf deren Grundlage dann die weiteren Planungsschritte erfolgen können. Diese Vorplanungen werden laut Bauamtsleiter Rehm mindestens zwei bis drei Jahre dauern.

− ecs