Waldkirchen/Haidmühle
Freie Bahn für Museumsprojekt

23.11.2020 | Stand 23.11.2020, 11:23 Uhr

Die Partner trafen sich in Nové Údolí: Heinz Scheibenzuber (Bürgermeister Haidmühle), Helga Finikova (Bürgermeisterin Stozec), Pavel Kosmata (Vorsitzender Spolek Pošumavská jižní dráha), Michael Liebl (Vorsitzender Förderverein Ilztalbahn) und Michael Paul (Projektkoordinator des Fördervereins Ilztalbahn). −Foto: PNP

Jahrhundertelang haben die Salzhandelswege der Säumer – auch "Goldener Steig" genannt – den Bayerischen Wald und den Böhmerwald miteinander verbunden, bis dann im 19. Jahrhundert der "Eiserne Steig", die Eisenbahn von Passau über Haidmühle und Neuthal (Nové Údolí) nach Wallern (Volary), den Güter- und Personenverkehr möglich machte.

Auf tschechischer Seite existiert die Bahnlinie nach wie vor, auf deutscher Seite fährt saisonal die ehrenamtlich betriebene Ilztalbahn.

Auch wenn die Bahngleise heute an der Grenze enden, ist die Geschichte des Goldenen und des Eisernen Steiges eine gemeinsame. Zwei engagierte Vereine, der Förderverein Ilztalbahn e.V. und der tschechische Eisenbahnverein "Spolek Pošumavská jižní dráha", wollen daher mit Unterstützung weiterer Partner die Erinnerung und das gemeinsame Kulturerbe bewahren: Der Bahnhof Waldkirchen soll saniert werden und eine Ausstellung zur grenzübergreifenden (Eisenbahn-)Geschichte erhalten. Ergänzend hierzu entsteht am Bahnhof Nové Údolí unter anderem in einem Waggon eine weitere Ausstellung über die kulturhistorische Bedeutung der Bahnstrecke.

"Mit großer Freude", wie es in einer Pressemitteilung der Verantwortlichen heißt, konnte nun die Förderzusage der Regierung von Niederbayern zum Interreg-Projekt "Vom Goldenen zum Eisernen Steig" entgegengenommen werden. Die gesamte Maßnahme werde mit einem Investitionsvolumen von rund 360000 Euro d zu 85 Prozent gefördert. Die finanzielle Unterstützung erfolge durch die Europäische Union im Rahmen des Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit des Freistaats Bayern und der Tschechischen Republik.

Auch wenn Corona die gemeinsamen Planungen erschwert hat, werden sich die Verantwortlichen nun umgehend an die Realisierung des Vorhabens machen. "Im Jahr 2022 sollen dann die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein und beide Ausstellungen eröffnet werden", heißt es in der Aussendung.

− pnp