Studie
Frauen und Männer verhielten sich im Lockdown unterschiedlich

30.09.2021 | Stand 21.09.2023, 5:26 Uhr

−Symbolbild: dpa

Wiener Forscher haben herausgefunden, dass österreichische Frauen und Männer sich im Lockdown deutlich unterschiedlich verhalten haben. Dazu analysierten sie anonymisierten Mobilfunktdaten von 1,2 Millionen Menschen.

Frauen telefonierten im Lockdown demnach länger, Männer ließen sich weniger stark in ihrem Bewegungsradius einschränken, wie das ORF auf seiner Internetseite berichtet. Erforscht hat das ein Team um den Komplexitätsforscher Tobias Reisch. Die Wissenschaftler fanden heraus: Mit Beginn des Lockdowns im März 2020 begannen die Menschen auch, wesentlich mehr zu telefonieren. "Interessanterweise wurde mit weniger Personen gesprochen als sonst – dafür mit diesen wenigen umso länger", so Reisch zu den nun im Fachjournal "Scientific Reports" veröffentlichten Ergebnissen.



Überraschend waren dabei die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Frauen deutlich häufiger zum Telefon griffen und deutlich längere Gespräche führten, waren Männer deutlich mehr unterwegs. Zwar verringerte sich deren Mobilität mit Beginn des Lockdowns auch dramatisch, Frauen schränkten ihre Bewegungsfreiheit aber deutlich stärker ein.

Zudem fiel auf, dass alle zusammen durchschnittlich etwa eine Stunde weniger am Tag aktiv waren. Ob das an dem durch Homeoffice wegfallenden Arbeitsweg oder an den sonstigen Bewegungseinschränkungen lag, müsse weiter erforscht werden, heißt es.

− kse