Vilshofen
Ferienjobs – selten wie nie

21.08.2020 | Stand 20.09.2023, 0:26 Uhr
Marie-Theres Nachtmann

Doch noch etwas gefunden: Nach langer Suche bekam Christopher Duhm (20) einen Ferienjob beim Bauhof in Aldersbach. −F.: Nachtmann

. Sommerferien. Seit jeher unter Schülern die beliebteste Zeit zum Jobben. Früher kam man bei fast jedem Unternehmen unter, heuer ist das anders.

Große Firmen wie Troiber, Schaltbau oder Knorr-Bremse bieten dieses Jahr gar nichts an: "Kurzarbeit und Ferienjobs gehen einfach nicht zusammen", heißt es auf Nachfrage. Wenn es den Angestellten schon an Arbeit mangelt, wie solle man dann Ferienarbeiter beschäftigen?

Die letzten Jahre wusste man lange im Voraus vom Hören-Sagen in der Schule und im Freundeskreis, wo es die besten Ferienjobs gibt. Knorr-Bremse etwa war für viele die erste Wahl. Denn dort gab es immer Arbeit.

Manche hatten auch in der Pandemie Glück und wurden fündig. So Christopher Duhm aus Walchsing. Er geht auf die EDV-Schule Plattling, will Informatikkaufmann werden. Der 20-Jährige hatte sich lange vergeblich nach einem Ferienjob umgeschaut. Dann machte ihn ein Freund auf den Bauhof Aldersbach aufmerksam. Kurzfristig bewarb er sich und hilft jetzt, die Grünanlagen zu bepflanzen und zu pflegen. "Eigentlich wollte ich mir von dem Geld ein Auto kaufen", sagt er. Das bekam er dann zu seinem 20. Geburtstag geschenkt – kurz vor dem ersten Arbeitstag. Um den Ferienjob ist er trotzdem froh. "Geld verdienen ist ja nie schlecht", erklärt er und lacht.

Auch Till Niederfeilner (18) aus Vilshofen hatte Glück. Durch Vitamin B bekam er eine Stelle bei Arctron, einer Archäologie-Firma. Seine Aufgabe: In der Passauer Innstadt zusammen mit Kollegen den Boden Schicht für Schicht abtragen und nach archäologisch Verwertbarem durchsuchen. "Das war mal kein monotoner Ferienjob, sondern einer, der nicht nur finanziell was gebracht hat", erzählt er. Denn: "Man bekommt so viel Interessantes über jedes Zeitalter mit, auf das man stößt." Beruflich wird es für den 18-Jährigen trotzdem nicht in diese Richtung gehen. " Lehramt oder Sport studieren oder doch zur Polizei", erklärt er seine Zukunftspläne.