Bildende Kunst
Ex-Fälscher Beltracchi malt Klimts "Selbstporträt"

31.01.2018 | Stand 21.09.2023, 6:58 Uhr
Sabine Dobel

Das Foto zeigt ein Bild des österreichischen Künstlers Gustav Klimt. Der Maler und ehemalige Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi malte den österreichischen Künstler in dessen Handschrift. − Foto: Wolfgang Beltracchi/mSE Solutions/dpa

Gustav Klimt bekommt zu seinem 100. Todestag ein Selbstporträt - aus fremdem Pinsel. Der Maler und ehemalige Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi malte den österreichischen Künstler in dessen Handschrift - in Öl und mit Jugendstilelementen.

Klimt hatte sich selbst kaum gemalt, zumindest stellte er sich nicht in den Mittelpunkt. Im Bild "Globe Theatre in London" (1888) etwa soll er - für Laien kaum erkennbar - neben dem Maler Franz Matsch stehen. "Von mir gibt es kein Selbstporträt", wird Klimt in Publikationen zitiert. Er interessiere sich nicht für die eigene Person als Gegenstand eines Bildes, eher für andere Menschen, vor allem weibliche, noch mehr jedoch für andere Erscheinungen, ließ Klimt wissen, der mit mehreren Frauen uneheliche Kinder hatte.

Beltracchi porträtierte Klimt nun im Alter von 55 Jahren kurz vor dessen Tod unter dem Titel "Charon" - der Fährmann, der in der griechischen Mythologie die Gestorbenen im Boot über den Totenfluss bringt. Beltracchi, der die Handschriften zahlreicher Künstler beherrscht und für seine Fälschungen verurteilt wurde, setzt seine Fähigkeiten nun bei dem Projekt "KAIROS" des Unternehmers und Kunstliebhabers Christian Zott ein. Gemeinsam wollen die beiden weiße Flecken in der Geschichte der Kunst finden und mit Bildern füllen.

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