Sonnen
Entscheidung wurde zurückgestellt

Gemeinderat Sonnen debattiert über Elementarversicherungen für Gebäude

04.02.2022 | Stand 20.09.2023, 23:09 Uhr

Bei der Raiffeisen-Lagerhalle in Sonnen neben dem Rathaus befürchten manche Räte mögliche Schäden am Dachstuhl durch starken Schneedruck. −Foto: Preuß

Ob die Gemeinde Sonnen für ihre Gebäude Elementarversicherungen abschließen soll, darüber haben die Räte in der jüngsten Sitzung ausgiebig debattiert. Eine Entscheidung wurde zunächst zurückgestellt. Die drei Bürgermeister sollen eine Vorschlagsliste erarbeiten.

Starkregen, außergewöhnlich starke Schneefälle, Sturmereignisse und Hochwässer. Klimatisch bedingte Wetterereignisse häufen sich zusehends. Für die Sunninger Räte war dies Anlass, ausführlich über eine Elementarversicherung für alle gemeindlichen Gebäude zu diskutieren. Bürgermeister Klaus Weidinger legte eine entsprechende Liste eines Versicherers vor.

Bei Gemeinderäten sind Ansichten geteilt

"Versichert wären wir dann gegen Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdrutsche, Starkregen, Schneedruck, Erdbeben, plötzlichen Erdabfall bei Unterspülungen, Erdrutsche oder auch gegen Rückstauschäden", erläuterte er. In Frage kämen eine ganze Menge gemeindlicher Gebäude. Die Schule, das Rathaus, der Kindergarten, die Turnhalle, das Raiffeisen-Lagerhaus, das Don-Bosco-Haus und die Gebäude von Feuerwehr, Bauhof und Sportverein etwa gehörten dazu. Auch das Nebengebäude beim Badeweiher, die Kläranlage und mehrere Pumpstationen für die Wasserversorgung und die Entwässerung könnte man gegen Elementarschäden versichern.

Bei der Schule etwa betrüge die Versicherungsssumme 3,5 Millionen Euro (jeweils bei 1000 Euro Selbstbeteiligung), beim Rathaus 1,1 Millionen, beim Kindergarten/Don-Bosco-Haus 2,6 Millionen und bei der Turnhalle 1,6 Millionen Euro, erläuterte Bürgermeister Klaus Weidinger zu den Beträgen.

Die Räte interessierten sich insbesondere für die Zusatzkosten, die der Bürgermeister für alle gemeindlichen Gebäude auf 2677 Euro jährlich bezifferte. "Das betrifft aber nur die Zusatzversicherungen für die Elementarschäden", sagte er. Gebäude-Grundversicherungen seien ohnehin bereits abgeschlossen.

Bei den Räten waren die Ansichten geteilt. Horst Ramesberger etwa meinte, dass man sich da eine große Summe auch sparen könnte, es außerdem bei Elementarschäden erfahrungsgemäß oft zu einem Streit mit der Versicherung komme, ob der gerade vorliegende Schadensfall jetzt versichert sei oder nicht.

Michael Fenzl entgegnete, dass es durchaus wertvolle Gebäude in Gemeindebesitz gebe, "bei denen wäre eine Versicherung schon sinnhaft". Konkret nannte er das alte Feuerwehrhaus.

Nur wird Gebäudeliste mit den Kosten ausgearbeitet

Albert Sicklinger nahm auf den bekannten Fall in Bad Reichenhall Bezug, wo das Dach der Eishalle unter großem Schneedruck eingebrochen war und mehrere Menschen getötet wurden. "Wann hat es bei uns schon mal sowas gegeben und einen Dachstuhl zusammengedrückt?", fragte er zweifelnd.

Auf Vorschlag von Klaus Weidinger beschloss der Rat zum Abschluss der Beratung das Ausarbeiten einer Gebäudeliste mit den jeweiligen Kosten für die Elementarversicherungen. Die Aufgabe wurde einstimmig den drei Bürgermeistern Klaus Weidinger, Michael Fenzl und Reinhard Brandstetter gemeinsam übertragen.