Regen
Engerlinge machen die Wiese zum Sanierungsfall

14.10.2019 | Stand 20.09.2023, 3:42 Uhr

Am Patersdorfer Sportplatz: Landwirtschaftsrat a.D. Xaver Seidl (v.l.), Schulleiterin Bianca Dirmaier und Bürgermeister Willi Dietl besichtigten Mitte August die Schäden, die die Engerlinge angerichtet hatten. Mittlerweile wurde der Platz abgefräst und neu angesät. −Foto: Archiv Herbert Fuchs

Die Gefahr schlummert unter vielen Wiesen im Erdreich, davon ist Markus Niedermeier überzeugt. Das Thema Engerlinge hat den Pflanzenbauberater des Regener Landwirtschaftsamts heuer vor allem im Landkreis Freyung-Grafenau umgetrieben. 2500 Hektar Wiesenflächen sind dort geschädigt, in Schwärmen flogen die Maikäfer. Jetzt im Herbst wandern die Schädlinge in tiefere Erdschichten, die Landwirte haben erst einmal Ruhe. Aber auch im Landkreis Regen rechnet Niedermeier für die kommenden Jahre mit vermehrten Problemen.

Trockene, magere, extensiv bewirtschaftete Wiesen, meist südseitig, oft sandig – sie bieten den Engerlingen die besten Bedingungen. "Da kommt der Schädling besser rein als in schwere, feuchte Böden." Bevor sie sich zu Maikäfern entwickeln, ernähren sich die bis zu 250 Engerlinge pro Quadratmeter von den Graswurzeln – und bringen die Grasnarbe großflächig zum Absterben. Oft wird die braune Verfärbung erst einmal als Trockenheits-Schaden gedeutet. Erst wenn sich der Rasen wie in Teppich abheben lässt und darunter die Schädlinge sichtbar werden, ist die Misere offenkundig. "Dementsprechend trifft es oft KulaP- oder Vertragsnaturschutzflächen", sagt Niedermeier, "dichte, vitale, intensiv bewirtschaftete Wiesen sind weniger gefährdet."

− jf

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