Mehrere Einsätze im BGL
Eltern stürzen bei Alpenwanderung - Bergwacht bringt Kinder ins Tal

Bergwachten mehrmals gefordert

02.08.2021 | Stand 21.09.2023, 23:34 Uhr

−Foto: BRK BGL

Die Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren während der vergangenen Tage trotz des durchwachsenen Bergwetters bei mehreren teilweise gleichzeitigen Einsätzen gefordert.

Bei einer Familienwanderung sind ein Vater und eine Mutter aus Niedersachsen in den bayerischen Alpen gestürzt und mittelschwer verletzt worden. Der 47-Jährige und die 46-Jährige seien mit ihren beiden Kindern in der Nähe des Königssees unterwegs gewesen, als sie auf einem nassen Steig ausrutschten, sagte ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes am Montag. Dabei zogen sich die beiden am Sonntagabend Verletzungen an Kopf und Brustkorb zu, sie wurden mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

Die beiden unverletzten Kinder, deren Alter zunächst nicht bekannt war, wurden von vier Bergrettern zu Fuß ins Tal geführt. Von dort aus ging es mit einem Boot der Wasserwacht ans Nordufer des Königssees, wo ein Kriseninterventionsteam die Kinder weiter betreute.

Vier Einsätze zur selben Zeit

Bereits am Donnerstag war die Bergwacht Berchtesgaden bei vier zeitgleichen Einsätzen gefordert: Ab 10 Uhr lief eine gemeinsame Vermisstensuche nach einem 49-jährigen Urlauber aus Nordrhein-Westfalen, weil er nicht mehr von seiner Bergtour am Vortag zurückgekommen war und sein Auto noch immer am Parkplatz Hinterbrand stand (wir berichteten). Gegen 11.40 Uhr wurde der verunglückte Bergsteiger westlich des Mauslochsteigs am Kahlersberg (Hagengebirge) entdeckt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. "Edelweiß 8" flog den Toten gegen 16 Uhr ins Tal.

Noch während die Totenbergung am Kahlersberg lief, brauchte gegen 15 Uhr eine 61-jährige Frau aus dem Landkreis Traunstein Hilfe, da sie sich beim Abstieg vom Hohen Brett zum Stahlhaus am Torrener Joch unterhalb des Jagerkreuzes am Fuß verletzt hatte. "Edelweiß 8" setzte einen Berchtesgadener Bergretter mit der Winde ab, der die Bergsteigerin kurz versorgte und in einem Rettungssitz sicherte, bevor sie mit der Winde aufgenommen und zum Schneewinkl-Landeplatz ausgeflogen werden konnte. Von dort aus ging es mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Weitere Einsätze

Kurz nach 15 Uhr war ein 25-jähriger Münchner in der Langen Gasse östlich des Funtenseetauern im Steinernen Meer abgestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt. "Christoph 14" setzte einen Berchtesgadener Bergretter und den Notarzt schwebend über die Kufe ab, die den jungen Mann sofort medizinisch versorgten. Die Heli-Besatzung nahm den Mann dann im Luftrettungssack mit der Winde auf und flog ihn nach Schneewinkl, wo er im Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter versorgt wurde, bevor ihn der Heli zum Klinikum Traunstein flog.

Gegen 15.45 Uhr hatte sich ein 78-Jähriger aus dem inneren Landkreis am Jenner im Bereich des Königsbachs am Kopf verletzt. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte ihn. Der Mann kam in die Kreisklinik Bad Reichenhall.

Bereits am Dienstagnachmittag, 27. Juli, brauchte gegen 14.50 Uhr ein Wanderer mit Knieproblemen am Sulzbergkaser (Jenner-Königsbergalm) Hilfe. Die Berchtesgadener Bergretter brachten ihn per Fahrzeug ins Tal.

− red