Jetzt würden nur noch zwei Zelte stehen am Volksfestplatz; das Festzelt und das Weißbierzelt, in dem am Wochenende der große Flohmarkt stattgefunden hätte. Und die Landjugend Windorf hätte sich mittlerweile wohl auch wieder erholt vom vielen Feiern. Denn die Gruppe ist das, was man wohl volksfest-narrisch nennt. "Wir trauern zutiefst um das Vilshofener Volksfest 2020, in dem wir wie jedes Jahr 24/6 vertreten gewesen wären", schreiben die Mädels und Burschen auf den Fotoaufruf im VA. Statt im Zelt feiern sie heuer Zuhause. Aber auch das ganz zünftig: Mit Bier aus dem Fass, in Dirndl und Lederhose, mit Wäscheglupperl am Revers und der Quetschn um die Schulter. "Wir hoffen inständig auf ein großes Wiedersehen im nächsten Jahr", sagen sie – und wenn man sie so gut gelaunt mit dem Bierkrug in der Hand auf der Mauer sitzen sieht, hofft man gleich mit.
Damit Entzugserscheinungen gar nicht erst aufkommen, hat Tamara Scherer schon am letzten Freitag, an dem das Vilshofener Volksfest losgegangen wäre, mit ihrem Onkel Alfred ein "Voikfest dahoam" gefeiert: In Tracht, mit Lebkuchenherzen samt Zuckerguss, mit dem obligatorischen Bier in der Hand und sogar einer "Ozapft is"-Rosette im Baum. Wenn man das strahlende Lächeln in den Gesichtern sieht, vergisst man fast, dass das Ganze im Garten in Hofkirchen war und nicht im Zelt in Vilshofen. Aber vielleicht sieht man sich ja nächstes Jahr am Volksfestplatz und feiert wieder in der ganz großen Runde?
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Eine herzige Angelegenheit: Das "Voikfest dahoam" von Tamara Scherer und ihrem Onkel Alfred im Garten in Hofkirchen. −Foto: VA
