Vor 30 Jahren legte Linus Torvalds den Grundstein für das Linux-Betriebssystem. Heute ist es das Fundament der digitalen Gesellschaft.
Wie kannst du dir das nur antun? Diese Frage bekommt ein Linuxer nicht nur einmal zu hören, wenn er sich als solcher bekennt. Linux, ist das nicht das Betriebssystem, bei dem man schier endlos in ein Befehlsfenster reinhacken muss, um das tun zu können, was bei Microsoft Windows mit grafischer Oberfläche angeblich meist problemlos und bequem funktioniert? Gerade weil Letzteres oft nicht so ist, aber noch viel mehr aus Gründen der Sicherheit und des Datenschutzes, steigen viele Computernutzer doch auf Linux um.
Es mag eine Minderheit sein, und trotzdem ist Linux heute bedeutender denn je. An diesem Mittwoch vor genau 30 Jahren hatte ein gewisser Linus Torvalds verkündet, hobbymäßig dieses freie Betriebssystem entwickeln zu wollen. Nichts wirklich Großes und Professionelles, meinte der finnische Student damals bescheiden. Es ist inzwischen - von vielen unbemerkt - zum Fundament unserer digitalen Gesellschaft geworden. Wer beim Thema Linux die Nase rümpft, sollte vorsichtig sein. Denn fast jeder von uns nutzt das System mit dem Pinguin als Maskottchen bewusst oder unbewusst. Rund 80 Prozent aller Mobiltelefone laufen damit, Android basiert auf dem Linux-Kernel, wie sich der Betriebskern nennt. Ob im Auto, in Routern, in modernen TV-Geräten, in Spielzeugen, elektronischen Geräten und sonstwo, überall sorgt Linux für die gewünschten Funktionen.