Eggenfelden/Johanniskirchen
Ehemaliger Corona-Patient dankt Lebensrettern mit Spende

28.05.2021 | Stand 22.09.2023, 1:45 Uhr

Spende an die Klinik-Mitarbeiter: Reinhold Ritzinger (2. von rechts) überreichte an Pflegekraft Evi Wenzeis (2.von links) 600 Euro als Dank für die tolle Pflege während seiner Zeit auf der Intensivstation. Mit ihr freuen sich (von links) Oberarzt Dr. Maximilian Raab und Stationsleiter Alexander Bernhart. −Foto: Becker

Im März sprang Reinhold Ritzinger dem Tod gerade noch von der Schippe. Nun hat sich der ehemaliger Corona-Patient bei seinen Lebensrettern vom Eggenfeldener Krankenhaus (Landkreis Rottal-Inn) bedankt.

Der 72-Jährige landete mit einer Corona-Infektion auf der Intensivstation am Krankenhaus in Eggenfelden. Elf Tage lang lag er im künstlichen Koma, ein Luftröhrenschnitt war nötig. Ritzinger überlebte und empfindet das fast wie ein Wunder. Vor allem aber ist Reinhold Ritzinger eins: dankbar. "Was die Leute auf der Intensivstation leisten, ringt mir den größten Respekt ab", sagt der 72-Jährige. Er spendete jetzt aus Dankbarkeit der Intensivstation 600 Euro.

Virus unterschätzt

Reinhold Ritzinger gibt zu: "Ich habe Corona immer auf die leichte Schulter genommen, dachte, das sei wie eine Grippe." Dann kam der 3. März 2021. "Ich fühlte mich matt und schlapp, bekam Husten und Fieber", erinnert sich Ritzinger. Seine Hausärztin Dr. Maria Reither-Dobler machte einen Corona-Test – und der war positiv. Mit dem Sanka ging es sofort ins Krankenhaus in Eggenfelden und ehe er sich versah, wurde er in ein künstliches Koma versetzt. "Mein Leben hing nur noch an einem sehr dünnen, seidenen Faden", weiß Ritzinger heute. Er hatte schon einige Vorerkrankungen und weiß inzwischen, dass von fünf Patienten mit einem ähnlichen Krankheitsbild auch mit bester medizinischer Versorgung höchstens zwei überleben.

Dankeschön für psychische Unterstützung

Elf Tage lang war der 72-Jährige weg. Als er dann erwachte, waren die Pflegekräfte die ersten Menschen an seinem Bett. "Sie haben mich gestreichelt und mir gesagt, dass ich auf einem guten Weg sei. Das baute mich wieder auf. Denn noch wichtiger als die medizinische Hilfe und die Medikamente ist die Psyche", ist Ritzinger überzeugt.

Spende statt Biergartenbesuch

"Dr. Farkas und seine Ärzte-Kollegen sowie das hervorragende Pflegepersonal haben mir das Leben gerettet", freut sich der 72-Jährige. Bei Dankesworten allein will er es aber nicht belassen. "Ich hatte den Schwestern und Pflegern versprochen, dass ich sie im Sommer, falls die Biergärten wieder geöffnet werden dürfen, alle einlade zu Essen und Trinken. Es wird aber schwierig sein, all diese freundlichen Ärzte und das Pflegepersonal unter einen Hut zu bringen, darum habe ich mich entschlossen, der Intensivstation Eggenfelden einen größeren Geldbetrag zu spenden, denn die Pflegekräfte sind total unterbezahlt", erklärt Ritzinger. Dankbar ist der 72-Jährige auch seiner Hausärztin Maria Reither-Dobler und ihrem Praxisteam sowie seinem Nachbarn Gerhard Baumgartner, der seiner Frau sofort Hilfe angeboten hat, als er erfuhr, dass Reinhold Ritzinger auf der Intensivstation lag. "Das werde ich nie vergessen."

Für eine harmlose Grippe hält Ritzinger Corona inzwischen nicht mehr. Zwar spüre er bis auf Gehprobleme keine Folgen der Erkrankung, aber er will das Schicksal nicht ein zweites Mal herausfordern.

− hob