Obwohl sie erst mit 13 Jahren aus Rumänien nach Traunreut (Lkr. Traunstein) kam und in der 7. Klasse der Werner-von-Siemens-Mittelschule einstieg, hat sich Carmen Savu seither bis zum Abitur durchgekämpft und wird ab Oktober Lehramt für Mittelschulen studieren. Diese Woche kehrte sie dazu nochmal für ein Praktikum an ihre alte Schule zurück.
"Bevor ich jetzt zum ersten Mal ins Lehrerzimmer reingegangen bin, habe ich mich gefragt, ob ich klopfen soll", beschreibt die 21-Jährige mit einem Lachen den schwierigen Perspektivwechsel, den sie als ehemalige Schülerin Anfang dieser Woche erlebt hat. Schnell aber war klar: Klopfen müssen nur die Schüler und das Du gehört unter den "Kollegen", die zum Teil einst ihre Lehrer und Förderer waren, zum normalen Umgangston.
Gefordert war Carmen Savu diese Woche dann nochmal, als sie vor den 10. Klassen ihren Weg zum Abitur erklärte: "Sie sahen danach ziemlich erschrocken aus, aber mir hat das vorher niemand erzählt, ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Die meisten Schüler realisieren gar nicht, was dabei auf sie zukommt."
Die 21-Jährige erinnert sich heute gerne an die nicht immer einfachen Jahre bis zur allgemeinen Hochschulreife in der 13. Klasse an der Fachoberschule: "Es war eine tolle Zeit, auch wenn sie anstrengend war. Ich bin reifer und selbstständiger geworden und ich würde diesen Weg eher empfehlen, als übers eigentliche Gymnasium, weil der Druck hier nicht so groß ist." Deshalb will sie jetzt auch Lehrerin für Mittelschulen werden.
Mehr über den Weg von Carmen Savu von der Mittelschülerin bis zum Studium lesen Sie am Samstag, 22. September, im Traunreuter Anzeiger und Trostberger Tagblatt.
