Extreme Kreise hat der Facebookpost eines Edeka-Marktes im oberfränkischen Lichtenfels gezogen: Marktleiter Christian Werner hat in dem sozialen Netzwerk auf eine Mutter reagiert, die eine Verkäuferin an der Fleischtheke beleidigt hatte. Inzwischen wurde der Post schon über 124.000 Mal gelikt, über 10.000 Mal kommentiert und von knapp 55.000 weiteren Nutzern geteilt. Im Video erklärt der Filialleiter, wie es zu dem Post kam, für den es auch von den PNP-Lesern viel Zuspruch gibt.
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- Den Post im Wortlaut finden Sie in diesem Artikel: Edeka weist unverschämte Mutter in Facebook zurecht - Post geht viral
Wie Marktleiter Werner schildert, habe die Mutter etwa fünf Meter von der Fleischtheke entfernt gestanden und mit dem Finger auf die Fleischtheke gezeigt. Im Vorbeigehen habe er sie zu ihrem Kind sagen hören: "Wenn Du weiter in der Schule nichts lernst, dann landest du auch mal da hinten." Werner war verdutzt: "Dann habe ich erstmal ein bisschen geschluckt und die Frau darauf angesprochen", erzählt er. Die habe sich jedoch umgedreht und sei gegangen. Daraufhin hat Werner den Facebookpost verfasst: "Da haben wir gesagt, wir gehen damit an die Öffentlichkeit, den Fall geschildert."
Marktleiter: "Unheimliche Leistung, die Wertschätzung verdient"
Dass dieser Post so durch die Decke geht und durch alle Medien gehen würde, damit habe Werner nicht gerechnet. Doch auch rückblickend steht er dazu: "Hinter jedem Mitarbeiter steckt erst mal ein Mensch. Und ein Mensch hat es verdient, mit Respekt behandelt zu werden. Und auch am Abend beim letzten Kunden noch mit einem Lächeln zu bedienen - das ist eine unheimliche Leistung, die Wertschätzung verdient", so der Filialleiter.
VIDEO: Das sagt der Edeka-Marktleiter zum viralen Facebookpost
(Kamera: News 5 / Schnitt: Veronika Weidlich)
Laut Edeka keine Häufung von Fällen
Die PNP hat bei der Edeka-Direktion Südbayern nachgefragt, ob Fälle wie der in Lichtenfels häufiger vorkommen. "Das können wir nicht bestätigen", teilte das Unternehmen in einer E-Mail mit.
Das sagen PNP-Leser: "Anzugträger sind die schlimmsten Kunden"
Viel Zuspruch für den Facebookpost gibt es auch von PNP-Lesern. In der Kommentarspalte unter dem PNP-Bericht auf Facebook äußern sich auch viele Fachverkäufer, die mit der betroffenen Angestellten in Oberfranken mitfühlen. "Es wird immer Menschen geben die Andere reduzieren oder klein machen um sich selber besser und grösser zu fühlen", schreibt beispielsweise eine Nutzerin. Und weiter: " Ich bin seit über dreissig Jahren ausgebildete Metzgereifachverkäuferin, mit mittlerer Reife. Ich liebe meinen Beruf!" Eine andere Leserin kommentiert: " Ich bin eine Fleischereifachverkäuferin in einem Edekamarkt. Wenn ich meine Kunden bediene, dann denke ich mir manchmal: von der Schule zum Studium... da nicht viel dazugelernt...und die Hälfte wieder vergessen. Vom wirklichen Leben überhaupt keine Ahnung. Anzugträger sind die schlimmsten Kunden!"
Viele haben ähnliche Erfahrungen gemacht
Ein Handwerker beschreibt eine ganz ähnliche Situation, die ihm widerfahren ist: "Ich war in einem großen Einkaufcenter in einem Drogerie Markt am arbeiten (...) und bin gerade aus der Zwischendecke, die Leiter wieder nach unten gestiegen. (...) Auf einmal höre ich ein Kind sagen, ,Mama, warum ist denn der Mann so schmutzig‘. Darauf antwortete die Mutter: ‚Der Mann ist ein Handwerker, aber keine Angst mein Kind, du musst sowas mal nicht machen wenn du in der Schule fleißig bist.‘" Eine Nutzerin hat dieselben Erfahrungen gemacht: "Ach des ist mir auch schon mal passiert. Hab der netten Dame dann freundlich erklärt das ich eine dreijährige Berufsausbildung in diesem Beruf habe."
Zuspruch für Verkäuferin und Edeka-Markt
Dass die Tätigkeit als Verkäuferin einen hohen Stellenwert hat und nicht, wie von der Kundin in Lichtenfels suggeriert, minderwertig ist, darüber sind sich die Leser einig. "Jeder Handwerksberuf ist wichtig", meint ein Nutzer. Eine weitere Nutzerin stellt fest: "Egal welcher Schulabschluss, jeder ist wertvoll, der sich bemüht und zur Gesellschaft positiv beiträgt." Nicht nur die Verkäuferin, sondern auch der Edeka-Markt an sich bekommt Zuspruch: "Gut gemacht Edeka!", "Super Antwort!!!", "Die Reaktion von Edeka zeugt von Respekt deluxe" und "Die stehen wenigstens hinter ihren Mitarbeitern" schreiben die Nutzer.
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