Moos
Dr. Wolfgang Schuster neu im Gemeinderat

29.06.2021 | Stand 19.09.2023, 21:55 Uhr

Kulturbeauftragter Dr. Wolfgang Schuster (rechts) wurde in der Sitzung am Montagabend von Bürgermeister Alexander Zacher als neues Gemeinderatsmitglied vereidigt. −Foto: Friedberger

Mit einem Gedenken an die verstorbene Gemeinderätin Dr. Ingrid Speer und einer Würdigung ihrer Verdienste ist die jüngste Sitzung des Gemeinderats am Montagabend eingeleitet worden. Bürgermeister Alexander Zacher wies daraufhin, dass das Kondolenzbuch noch bis Freitag in der Gemeinde aufliegt. Anschließend wurde Dr. Wolfgang Schuster als neues Gemeinderatsmitglied vereidigt. Der Kulturbeauftragte ist mit 608 Stimmen Nachrücker der Freien Wähler. Nächster Nachrücker wäre Christian Zacher mit 607 Stimmen.

Erneut stand der Solarpark Burgstall-West II auf der Tagesordnung. Daniel Wagner von Geoplan trug dazu die Abwägungen zu den Stellungnahmen der Behörden vor. Unter anderem hatte das Staatliche Straßenbauamt darauf hingewiesen, dass keine Blendwirkung entstehen darf. Aufgrund der Hinweise der Naturschutzbehörde werden entlang der östlichen sowie der westlichen Grundstücksgrenze jeweils sechs Durchlässe sowie eine Unterbrechung der Eingrünung und des damit verbundenen Wildschutzzaunes geschaffen, so dass Niederwild weiterhin durchwandern kann. Durch die östlich angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen ist eine Nord-Süd-Verbindung weiterhin gegeben. Auf eine Einzäunung könne aus Gründen der Versicherungsbedingungen nicht verzichtet werden, hieß es in den Abwägungen.
Die notwendigen Beschlüsse, um das Vorhaben voranzubringen, wurden einstimmig gefasst.

Keine Einwände hatten die Gemeinderäte gegen die Ergänzungssatzung für Tabertshausen durch die Nachbargemeinde Aholming. Ebenso wurden der Antrag von Josef Ruckerbauer auf Neubau einer landwirtschaftlichen Maschinen- und Gerätehalle in Forstern und auch der Antrag von Othmar und Ingeborg Graf auf Erweiterung eines Wohnhauses durch Anbau und Carport in der Kolmberger Straße einhellig gebilligt. Die Bauvoranfrage von Markus Würf, der im Ko Stallungen abreißen und ein Einfamilienhaus errichten möchte, wurde befürwortend weitergeleitet.

Hinsichtlich einer geplanten Wasserversorgung für den Ortsteil Obermoos wurden zwei mögliche Trassenführungen vorgestellt: Variante 1 liefe vom sogenannten "Dreiländereck" entlang der Gemeindeverbindungsstraße. Dies habe den Nachteil einer sehr langen Leitung in der Teerdecke, stellte der Bürgermeister heraus. Bei der Variante 2 würde ein Teil der Leitung von Niederleiten aus über Feldwege verlaufen und der zweite Teil von Kühmoos her mit Anschluss an die Wasserversorgung Aholming. Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass entsprechend der Satzung ein Anschluss- und Benutzungszwang besteht. Nur zwei Anwesen seien aktuell nicht an einer Wasserversorgung interessiert, in einem Fall weil bereits eine Wasseraufbereitungsanlage installiert wurde.

Über weitere Details wurde in nicht öffentlicher Sitzung beraten. In dieser entschied sich der Gemeinderat dafür, die Planung für Variante 2 weiter zu verfolgen, wobei dafür Dienstbarkeiten erforderlich sind. Allerdings sei die zweite Variante nicht nur kostengünstiger, sondern auch wassertechnisch einfacher herzustellen mit kürzeren Leitungswegen, die die Bildung von Legionellen verhindern. Grundsätzlich waren die Gemeinderäte der Meinung, dass die Versorgung mit sauberem Wasser eine vordringliche Aufgabe der Kommune ist. Nicht öffentlich wurde auch die Asphaltierung und Gerinnereparatur für die Straße Alter Sportplatz vergeben.

Unter dem Punkt "Sonstiges" informierte Zacher darüber, dass die vom Gemeinderat gewünschte Abschrägung der Homburger Kante vom Amt für Ländliche Entwicklung ablehnend beurteilt wird. Es sei sowohl auf die Zwölf-Jahre-Bindungsfrist durch die Dorferneuerung als auch auf die Sicherheit für Sehbehinderte und Blinde verwiesen worden. Sowohl Rudi Lerndorfer als auch zweiter Bürgermeister Josef Achatz wollten dies nicht so stehen lassen und drängten darauf nach einer Lösung zu suchen.

Weiter berichtete Zacher über die Kommunale Verkehrsüberwachung, was zu einer Debatte darüber führte, ob man "wirklich unseren Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen wolle", wie Karl-Heinz Groß anmerkte. Die Meinung ging eher in Richtung eines zweiten Geschwindigkeitsmessgerätes. Zudem wurde über weitere Verkehrsprobleme beraten wie fehlende Markierungen und das leidige Thema des verbotenen Parkens am Nebengebäude der Schlosswirtschaft.

Dr. Wolfgang Schuster sprach die Ausstattung der Kinderspielplätze an, worauf der Bürgermeister versicherte, dass darauf geschaut werde. Rudi Lerndorfer ging nochmals auf den abgelehnten Kreisverkehr an der Buhmann-Kreuzung ein und mahnte, dran zu bleiben und zu versuchen über die ILE etwas zu erreichen. Trotz Unterstützung der Nachbargemeinden und Rücksprache mit Minister Bernd Sibler habe es kein Entgegenkommen in der Sache gegeben, erwiderte Zacher.

Max Rüpl wollte wissen, ob für die Schulen Luftreinigungsgeräte angeschafft werden könnten. Der Bürgermeister führte aus, es gebe nur dann eine Förderung, wenn Fenster nicht zu öffnen sind. An der Grundschule könne jedoch gelüftet werden. Verwaltungsleiter Thomas Klein hob hervor, dass diese Geräte sehr sorgfältig gewartet werden müssen. Florian Leibrecht überlegte, ob Luftfilter nicht auch ohne Förderung gekauft werden sollten.

Annemarie Jahrstorfer brachte die Mäharbeiten ins Gespräch. Zacher unterstrich, dass erst ab 15. Juni gemäht werden darf. Rudi Lerndorfer wollte wissen, ob die Bäume im Baugebiet Point nicht anders gepflanzt werden könnten, da sie jetzt auf dem Gehweg stünden. Es handle sich dabei nicht um einen Gehweg, sondern um Parkbuchten, so Zacher: Die Bäume seien laut Bebauungsplan vorgeschrieben. Der Antrag von Hans Jäger auf Beendigung der Diskussion führte zu einem heftigen Wortwechsel zwischen Lerndorfer und Jäger, den Zacher durch Beendigung der öffentlichen Sitzung eindämmte.

− tf