Rotthalmünster
Dieser Jahrgang ist einer der Besten

Höhere Landbauschule Rotthalmünster verabschiedet 44 Studierende

21.07.2021 | Stand 25.10.2023, 11:56 Uhr

44 Absolventen schlossen in diesem Jahr ihr Studium an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster ab. −Fotos: Kessler

Die Höhere Landbauschule hat den viertbesten Jahrgang aller Zeiten verabschiedet. Im Rahmen einer Feier am Mittwochvormittag im Speisesaal der Schule wurden acht Absolventen mit einem Schnitt von 1,5 ausgezeichnet. Insgesamt haben 44 junge Studierende das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen – der Schnitt liegt bei 2,06.

Kein Schulfest, kein Elterntag, diverse ausgefallene Aktionen und Kurse, dazu über 14 Wochen Distanzunterricht per Computer – auch der Jahrgang 2020/2021 an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster musste sich in diesem Schuljahr der Bekämpfung einer weltweiten Pandemie unterordnen. Ein ganz besonderer Jahrgang, umständehalber quasi, wie Schulleiter Robert Schnellhammer in seiner Rede betonte, aber auch in Sachen Leistung.

Mit einem Schnitt von 2,06 ist es der viertbeste Abschluss seit Beginn der hauseigenen Statistik im Jahr 1966 und damit, so Schnellhammer, "ein äußerst anständiges Ergebnis für den Corona-Jahrgang". Es ist die 61. Schulschlussfeier an der HLS Rotthalmünster, 44 Studierende erhalten ihre Zeugnisse, darunter fünf Frauen. Damit, blickte Schnellhammer zurück, haben 3152 Studierende die Höhere Landbauschule absolviert. Die Studierenden kamen in diesem Jahr vornehmlich aus Niederbayern (23) und Oberbayern (19), aber auch jeweils ein Studierender aus der Oberpfalz und dem angrenzenden Oberösterreich war mit von der Partie.

"Wir sollen Wissen vermitteln, Herz und Charakter prägen", so steht es laut Schnellhammer in der Schulordnung. Dazu bedürfe es gemeinsamer Veranstaltungen, Stammtische, Diskussionen mit Funktionsträgern oder Lehrfahrten. "Corona hat Vieles verhindert." Umso dankbarer ist der Schulleiter um die Halbtages- oder Tagesfahrten, die trotz Pandemie noch stattfinden konnten, "auch das Versuchsfeld kam nicht zu kurz – und so haben wir alle das Beste draus gemacht und ein Schuljahr organisiert, so gut es eben geht".

Die Gespräche der vergangenen Tage bestärken den Schulleiter darin, mit dem vermittelten theoretischen und praktischen Wissen auf dem richtigen Weg zu sein. "Würde ich jedem raten" oder "Die beste Schule, die ich bisher durchgemacht habe" seien Komplimente, die gut tun und Zeugnis dafür, dass das Rezept der HLS für alle angehenden Praktiker genau passend ist. Schon öfter habe er augenzwinkernd davon gesprochen, dass jeder einen 100-Euro-Schein bekomme, der begründet sagen kann: "Die Schule hier hat mir nichts gebracht." Schnellhammers Fazit: "Ich habe bisher noch kein Geld verspielt."

Der Dank des Schulleiters galt den Studierenden und deren Eltern für das Vertrauen, das diese der HLS geschenkt haben. "Es ist ein Wagnis, sich einer Schule anzuvertrauen, ein Jahr zu investieren, auf Einkommen zu verzichten, den Eltern die Arbeit zu überlassen und darauf zu hoffen, dass sich diese Schule rentiert." Auch dankte Schnellhammer der Schülermitverwaltung: "Es sind die Klassensprecher, ihre Vertreter und Kassiere, die mit uns während des Jahres vertrauensvoll die Wünsche der Studierenden besprechen. Das tut unserer Schule gut." Für den Erfolg eines Schuljahres sei außerdem der persönliche Einsatz eines jeden Mitarbeiters unverzichtbar – Verwaltung und Wirtschaftsbetrieb müssten mitziehen, "und alle haben dies auch heuer wieder getan".

Heute dürfe man sich an den Früchten des Jahres erfreuen – "und die Früchte sind reich", lobte Robert Schnellhammer die Absolventen und wünschte ihnen für die Zukunft alles Gute. Dem schloss sich Prüfungsvorsitzender Peter Schwappach in seinen Worten an. Unterricht in der Corona-Pandemie habe dafür gesorgt, dass die Studierenden nun um mindestens zwei Kompetenzen reicher seien: dem Umgang mit digitalen Medien und die Tatsache, flexibel mit schwierigen Situationen umgehen zu können. "Alle 44 Absolventen haben ihren Abschluss geschafft und das mit erfreulich guten Noten", betonte Schwappach. Da sei umso wichtiger, als dass die Herausforderungen für die Landwirte in Zukunft nicht weniger würden, wie man am Beispiel Klimawandel sehe. Um mit allen Widrigkeiten zurecht zu kommen, brauche es einen breiten Rücken: "Sie haben hier an der HLS alles Fachliche gelernt und viel geleistet. Sie können stolz auf sich sein. Bleiben Sie offen für neue Dinge", schloss Schwappach.

Humorvoll blickten dann die Absolventen Simon Koller und Johannes Anzenberger in einem Zwiegespräch auf das vergangene Schuljahr zurück und ließen die Besucher teilhaben an der Jagd nach dem schönsten Christbaum oder dem Dilemma mit der längsten aller Lichterketten. Jede Menge Geschenke gab es dann für alle guten Seelen, die sich in der Höheren Landbauschule um die Studierenden kümmern – vom Hausmeister über den Gärtner, das Küchenteam, die Sekretärinnen und Lehrer bis hin zum Schulleiter. Der bekam, damit er nicht immer mit dem Spielzeug-Bulldog eines amerikanischen Herstellers herumfahren müsse, von den Absolventinnen und Absolventen ein heimisches Modell geschenkt. Die Abschlussfeier wurde von den Studierenden der HLS musikalisch umrahmt. Dem weltlichen Part war ein Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Jörg Fleischer, voraus gegangen.

Die besten Absolventen: Georg Franz Hirschenauer (Fürstenzell) 1,06; Julian Raindl (Oberösterreich) 1,2; Thomas Fischer (Gerzen) 1,26; Johannes Reitberger (Lkr. Pfaffenhofen) 1,26; Josef Stadler (Lkr. Landshut) 1,26; Robert Lorenz (Bad Griesbach) 1,4; Thomas Gasteiger (Lkr. Dachau) 1,46 und Georg Franz Pritscher (Ergoldsbach) 1,46.