Possierliche Tierchen sind sie nicht. Die nackte, runzelige Schnecke hat nicht wirklich eine Lobby. Ihre Umwelt schleimt sie zu, den Garten frisst sie leer. Doch da legt sie sich mit dem Verkehrten an: dem Menschen, dem Hobbygärtner, dem Landwirten. Sagen wir’s ruhig knallhart: Der hasst sie. Bis auf den Tod. Und was für Tötungsweisen er sich ausdenkt! Eine besonders clevere hat Lothar Forster nun erfunden: die Schneckenlanze. Patent läuft, auf der Erfindermesse in Nürnberg hat er schon mal Gold geholt.
Lothar Forster kennt sie alle, diese Arten, wie man die spanische Wegschnecke auslöscht. "Wir haben hier ums Haus an die 1000 Quadratmeter Grund", sagt er, "und da soll alles leben dürfen, was Freude macht: Bienen, Schmetterlinge, Vögel." Alles, aber keine schleimigen Schnecken. "Die fressen uns alles kaputt. " Abends dreht er im Sommer seine Runden, er geht auf die Pirsch, wie er es nennt, und sammelt sie ein: in 20 Minuten bis zu 300 Schnecken. Jeden Tag sind sie aufs Neue da. Sie vermehren sich verflixt schnell.
Beim Töten sind Hobbygärtner nicht gerade zimperlich: Streut man Salz auf sie, lösen sie sich auf. An Ungeziefervernichtungsmittel sterben sie – sofort oder später. Lothar Forster bezeichnet seine Schneckenlanze frei heraus als "Sterbehilfe". Die Lanze ist 80 Zentimeter lang, an deren Ende 180 dünne Stahlnadeln sitzen. Sie spießen die Schnecke auf – der Tod kommt sicher und schnell, umweltschonend, ohne Chemie, mit geringen Zeit- und Kraftaufwand.
Auf der Erfindermesse in Nürnberg hat seine Schneckenlanze Gold geholt. Eine Jury hat 800 Erfinder bewertet, es wurden jeweils 102 Gold- und Silbermedaillen sowie 85 Bronze-Medaillen verliehen. Die Lanze punktete in Sachen Wirtschaftlichkeit, technische Umsetzung, Praxisnähe und Design. Auf www.schneckenlanze.de sieht man Lothar Forsters Wunderwaffe in Aktion.
− mok
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Dienstagsausgabe (14.11.) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).
